D: Bischof und Gewerkschaft enttäuscht von Armutsbekämpfung
„Justitia et Pax“-Bischof Stephan Ackermann und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)
sind von den Ergebnissen der Armutsbekämpfung in Europa enttäuscht. Das teilten beide
Seiten an diesem Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit. 2010 war zum Europäischen
Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ausgerufen worden. Es habe
aber nicht einmal im Ansatz zu notwendigen strukturellen Änderungen bei der Armutsvermeidung
und deren Bekämpfung geführt, sagte Ackermann laut gemeinsamer Erklärung. „Die bloße
Aneinanderreihung von Europäischen Jahren mit hehren Zielen hilft nicht weiter“, so
Ackermann. Ein Jahresthema müsse konsequent genutzt werden, um den jeweils in den
Fokus gerückten Menschen zu helfen. „Justitia et Pax“ und der DGB fordern daher die
Bundesregierung auf, aktiv zu werden und ihren Einfluss in Europa zur effektiven Bekämpfung
von Armut wahrzunehmen. Dies könne durch die Ratifizierung der Konvention zum Schutz
der Rechte von Wanderarbeitern und ihrer Familien oder die Einführung „echter grenzüberschreitender
Sozialversicherungssysteme“ für Wanderarbeiter erfolgen. Auch existenzsichernde Mindestlöhne
seien ein möglicher Schritt, hieß es in der Erklärung.