2010-12-17 15:03:50

Schweiz: Bischof Huonder, "Verhältnismäßigkeit wahren"


Der Bischof von Chur ermuntert die Kleriker und Mitarbeiter seiner Diözese, Ängste zu überwinden, die sich aus divergierenden Meinungen über die Zukunft des Bistums ergeben. Seit Sommer dieses Jahres sorgt im Bistum Chur die geplante Bestellung eines als besonders konservativ geltenden Priesters zum Weihbischof für Unruhe. Man habe in der Vergangenheit im Miteinander aber auch positive Erfahrungen gemacht, beispielsweise beim Konzept für die Seelsorgeräume, erinnert Bischof Vitus Huonder in einem Schreiben von diesem Donnerstag, das sich auch an die kantonalen staatskirchenrechtlichen Exekutiven richtet. Solche Erfahrungen eines Dialogs „können die Überzeugung stärken, dass auch in Zukunft ein gutes Miteinander möglich sein wird“, so der Bischof wörtlich. Besonders die Seelsorgenden bitte er, „die Verhältnismäßigkeit zu wahren und Vertrauen zu schöpfen“.
In den Gesprächen, die er geführt habe, seien die Meinungen weit auseinandergegangen. Es sei aber auch Sorge um die Einheit der Kirche deutlich geworden, wofür er sehr dankbar sei. Einheit der Kirche müsse es im Kern geben, nämlich „im überlieferten Glaubensgut der Kirche, in der Übereinstimmung mit ihrer Leitung, in der inneren Kontinuität des Glaubens und Betens der Kirche“. Überall sonst hingegen solle man für „verschiedenartige Meinungen“ eintreten dürfen, „ohne sich dem Verdacht auszusetzen, die Einheit zu gefährden“, schreibt der Chrurer Bischof.
Außerdem war immer wieder Kritik an Huonders Sympathie für die so genannte Alte Messe laut geworden. Er habe in diesem Jahr 120 Mal öffentlich in der ordentlichen Form des Römischen Ritus zelebriert und nur fünf Mal in der außerordentlichen Form, betonte Huonder nun in seinem Schreiben. Damit möchte er auch zu jenen Gläubigen stehen, „die in dieser Form der Liturgie heimisch“ seien; seine Absicht decke sich mit jener Papst Benedikts.
Abschließend bedankte sich der Bischof bei allen, die „in ihrer Sorge um den diözesanen Frieden Offenheit und Engagement“ gezeigt hätten. Zugleich bat er darum, „dass wir uns als Dialogpartner weiterhin ernst nehmen, gerade in den verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten, in denen wir uns als Mitarbeitende der Kirche automatisch bewegen.“

(pm/rv 17.12.2010 gs)









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