Der Bischof von Chur ermuntert die Kleriker und Mitarbeiter seiner Diözese, Ängste
zu überwinden, die sich aus divergierenden Meinungen über die Zukunft des Bistums
ergeben. Seit Sommer dieses Jahres sorgt im Bistum Chur die geplante Bestellung eines
als besonders konservativ geltenden Priesters zum Weihbischof für Unruhe. Man habe
in der Vergangenheit im Miteinander aber auch positive Erfahrungen gemacht, beispielsweise
beim Konzept für die Seelsorgeräume, erinnert Bischof Vitus Huonder in einem Schreiben
von diesem Donnerstag, das sich auch an die kantonalen staatskirchenrechtlichen Exekutiven
richtet. Solche Erfahrungen eines Dialogs „können die Überzeugung stärken, dass auch
in Zukunft ein gutes Miteinander möglich sein wird“, so der Bischof wörtlich. Besonders
die Seelsorgenden bitte er, „die Verhältnismäßigkeit zu wahren und Vertrauen zu schöpfen“.
In den Gesprächen, die er geführt habe, seien die Meinungen weit auseinandergegangen.
Es sei aber auch Sorge um die Einheit der Kirche deutlich geworden, wofür er sehr
dankbar sei. Einheit der Kirche müsse es im Kern geben, nämlich „im überlieferten
Glaubensgut der Kirche, in der Übereinstimmung mit ihrer Leitung, in der inneren Kontinuität
des Glaubens und Betens der Kirche“. Überall sonst hingegen solle man für „verschiedenartige
Meinungen“ eintreten dürfen, „ohne sich dem Verdacht auszusetzen, die Einheit zu gefährden“,
schreibt der Chrurer Bischof. Außerdem war immer wieder Kritik an Huonders Sympathie
für die so genannte Alte Messe laut geworden. Er habe in diesem Jahr 120 Mal öffentlich
in der ordentlichen Form des Römischen Ritus zelebriert und nur fünf Mal in der außerordentlichen
Form, betonte Huonder nun in seinem Schreiben. Damit möchte er auch zu jenen Gläubigen
stehen, „die in dieser Form der Liturgie heimisch“ seien; seine Absicht decke sich
mit jener Papst Benedikts. Abschließend bedankte sich der Bischof bei allen,
die „in ihrer Sorge um den diözesanen Frieden Offenheit und Engagement“ gezeigt hätten.
Zugleich bat er darum, „dass wir uns als Dialogpartner weiterhin ernst nehmen, gerade
in den verschiedenen Rollen und Verantwortlichkeiten, in denen wir uns als Mitarbeitende
der Kirche automatisch bewegen.“