Papst Benedikt XVI. hat die Bedeutung der Kruzifixe in öffentlichen Einrichtungen
hervorgehoben. Wörtlich sagte er: „Die Kreuze diskriminieren niemand.“ Dies bekräftigte
der Papst am Freitag beim Antrittsbesuch des neuen italienischen Botschafters beim
Heiligen Stuhl. Kruzifixe seien nicht nur Ausdruck des christlichen Glaubens, sondern
richteten sich an alle Menschen guten Willens. Auch könne es in einer religionslosen
Gesellschaft keinen sozialen Fortschritt geben, so der Papst Eine solche Gesellschaft
beraube sich der „moralischen Ressourcen und der großzügigen Tätigkeit“ gläubiger
Christen.
Papst lobt Berlusconi Benedikt XVI. lobte zudem
die italienische Regierung für ihr Eintreten zugunsten religiöser Symbole im öffentlichen
Leben; dies gelte auch auf internationaler Ebene. Die Regierung verstehe Laizität
auf eine richtige Art und Weise, die Geschichte, Kultur und Tradition des Landes berücksichtige,
so das katholische Kirchenoberhaupt. Zudem hob Benedikt XVI. eine gute Zusammenarbeit
zwischen Staat und Kirche in Italien hervor. Die Lateranverträge von 1929 sowie das
bilaterale Abkommen von Villa Madama 1984 hätten ein dauerhaftes Gleichgewicht in
den Beziehungen ermöglicht. Die mit den Lateranverträgen verbundene Gründung des Vatikanstaates
habe dem Papsttum die Souveränität und Unabhängigkeit gegeben, die es zur Leitung
der Weltkirche brauche. Mit der Revision des Konkordates zwischen Italien und dem
Heiligen Stuhl 1984 sei volle Religionsfreiheit gewährleistet. Damals war der Katholizismus
als Staatsreligion in Italien abgeschafft worden.