2010-12-16 12:08:25

Israel: „Siedlungspolitik hat katastrophale Folgen“


Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, hat die israelische Siedlungspolitik in Jerusalem beklagt. Sie habe „katastrophale“ Folgen für die Christen, die „eine kleine Minderheit in einer Minderheit“ seien, so Twal in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „Wort und Antwort“. Twal bezeichnet die arabische Bevölkerung Jerusalems als „ein Hindernis für die Pläne der israelischen Regierung“. Deshalb diene eine lange Reihe von Gesetzen und politischen Aktionen dazu, „die arabische Gemeinschaft einzuschränken und den Anteil der jüdischen Bevölkerung zu erhöhen und zu stärken“. So würden Siedlungen und Nachbarschaften „im Herzen des arabischen Jerusalem“ gebildet. Auch die Strecke der „berühmten“ Sperrmauer sei Teil dieser Politik. Sie habe zu einer schrecklichen Situation geführt.
Der Anteil der Christen in Jerusalem sei seit 1945 von 19 Prozent auf 1,5 Prozent der Bevölkerung und damit eine Zahl von 10.000 Personen gesunken, führt der Erzbischof aus. „Es gibt Schätzungen, dass sich der Anteil der Christen im nächsten Jahrzehnt nochmals halbieren wird“, warnt er weiter. Zugleich ruft der Patriarch die Christen zum Verbleib im Heiligen Land auf. Sie könnten „eine bedeutende Rolle im Friedensprozess einnehmen“ und eine Brücke bilden „zwischen den Juden und Arabern, die in Konflikten gefangen sind“. – Die Zeitschrift „Wort und Antwort“ erscheint in Berlin und wird von der Dominikaner-Provinz Teutonia herausgegeben.
(kipa 16.12.2010 pr)







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