2010-12-15 14:43:12

Haiti/D: „Caritas kann Staat nicht ersetzen“


RealAudioMP3 Es war das verheerendste Erdbeben dieses Jahrhunderts, das sich am 12. Januar 2010 auf Haiti ereignete. Die Kirche schätzt die Opferzahlen auf bis zu 500.000. Um die Hilfe zu bündeln, haben sich die deutschen Hilfsorganisationen zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen. Für Caritas International zieht Caritas-Präsident Prälat Peter Neher im Domradio-Interview Bilanz.

„Die Lage ist nach wie vor schwierig, wir dürfen nicht vergessen, dass es ein Land getroffen hat, das schon vor dieser riesigen Katastrophe in einem sehr desolaten Zustand war, von unzureichendem Regierungshandel bis zu einer Zivilgesellschaft mit Schwierigkeiten. Die Caritas hat schon sehr viel übernommen, den Aufbau von ambulanten Diensten, von Krankenhäusern und unmittelbare Gesundheitsvorsorge, um die Cholera zu bekämpfen. Wichtig ist, die Bevölkerung insgesamt aufzuklären und vorsorglich die Cholera zu bekämpfen, denn die gesamten Sanitärsysteme sind zerstört oder waren nie da.“

Die Hilfe der deutschen Hilfsorganisationen hat in diesem Jahr einiges auf Haiti bewirkt, so Neher.

„Ich bin sehr dankbar für die große Spendenbereitschaft, allein die Caritas hat 19 Millionen Euro von privaten Spendern erhalten. Wir konnten dafür für 100.000 Menschen Zelte errichten und Nahrungsmittel für mehrere Millionen bereitstellen und 350.000 Personen mit unseren Gesundheitsdiensten versorgen. Das war die Nothilfe und jetzt gilt es langfristig in einzelnen Gegenden in der Altenhilfe, der Behindertenarbeit und besonders für Menschen, die schon vor der Katastrophe am Randes standen und jetzt noch mehr, mittel und langfristig wieder eine Perspektive zu schaffen.“

(domradio 15.12.2010 mg)







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