Es war das verheerendste
Erdbeben dieses Jahrhunderts, das sich am 12. Januar 2010 auf Haiti ereignete. Die
Kirche schätzt die Opferzahlen auf bis zu 500.000. Um die Hilfe zu bündeln, haben
sich die deutschen Hilfsorganisationen zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen.
Für Caritas International zieht Caritas-Präsident Prälat Peter Neher im Domradio-Interview
Bilanz.
„Die Lage ist nach wie vor schwierig, wir dürfen nicht vergessen,
dass es ein Land getroffen hat, das schon vor dieser riesigen Katastrophe in einem
sehr desolaten Zustand war, von unzureichendem Regierungshandel bis zu einer Zivilgesellschaft
mit Schwierigkeiten. Die Caritas hat schon sehr viel übernommen, den Aufbau von ambulanten
Diensten, von Krankenhäusern und unmittelbare Gesundheitsvorsorge, um die Cholera
zu bekämpfen. Wichtig ist, die Bevölkerung insgesamt aufzuklären und vorsorglich die
Cholera zu bekämpfen, denn die gesamten Sanitärsysteme sind zerstört oder waren nie
da.“
Die Hilfe der deutschen Hilfsorganisationen hat in diesem Jahr einiges
auf Haiti bewirkt, so Neher.
„Ich bin sehr dankbar für die große Spendenbereitschaft,
allein die Caritas hat 19 Millionen Euro von privaten Spendern erhalten. Wir konnten
dafür für 100.000 Menschen Zelte errichten und Nahrungsmittel für mehrere Millionen
bereitstellen und 350.000 Personen mit unseren Gesundheitsdiensten versorgen. Das
war die Nothilfe und jetzt gilt es langfristig in einzelnen Gegenden in der Altenhilfe,
der Behindertenarbeit und besonders für Menschen, die schon vor der Katastrophe am
Randes standen und jetzt noch mehr, mittel und langfristig wieder eine Perspektive
zu schaffen.“