2010-12-12 11:25:48

Großbritannien: Gewalt gegen Katholiken?


RealAudioMP3 Der britische Botschafter beim Heiligen Stuhl befürchtet, dass es Gewalt gegen Katholiken geben könnte. Dies könne die Reaktion auf das päpstliche Angebot eines Personalordinariats für übertrittswillige Anglikaner sein. Das geht laut britischen Medienberichten vom Samstag aus einem vertraulichen Telegramm seiner US-Kollegin Julieta Valls Noyes hervor, das die Enthüllungs-Plattform Wikileaks jetzt veröffentlichte.

Latenten Antikatholizismus
Mit seiner Ankündigung im November 2009 habe Papst Benedikt XVI. den Anglikaner-Primas Rowan Williams „in eine unmögliche Lage“ gebracht, wird Botschafter Francis Campbell in den Berichten zitiert. Die Beziehungen zwischen der anglikanischen Weltgemeinschaft und dem Vatikan stünden vor „der schlimmsten Krise der letzten 150 Jahre“, so der Diplomat. Zudem äußerte sich der Boschafter bei einem Dinner im Vatikan besorgt über mögliche Übergriffe auf Katholiken in Großbritannien. Die Krise sei eine Gefahr für die überwiegend irischstämmige katholische Minderheit in England, so Campbell. Nach Einschätzung des Diplomaten gebe es noch immer einen „latenten Antikatholizismus“ in einigen Teilen des Landes, der leicht wieder aufflammen könne. Die Angelegenheit könne in „Diskriminierung“ und „in Einzelfällen gar in Gewalt gegen die Minderheit“ münden, wird Campbell zitiert.

Hintergrund
Mit der Konstitution „Anglicanorum Coetibus“ hatte Papst Benedikt XVI. im November vorigen Jahres die Möglichkeit für anglikanische Christen geschaffen, mit eigenen Kirchenstrukturen und unter Wahrung ihrer liturgischen Tradition in die katholische Kirche zu wechseln. Anfang Januar 2011 sollen fünf übertrittswillige anglikanische Bischöfe in volle Gemeinschaft mit Rom treten. Liberale und konservative Anglikaner liegen seit Jahren über die Rolle von Homosexuellen und Frauen in der Kirche im Clinch.

(kna 12.12.2010 mg)







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