Der Freiburger Erzbischof
Robert Zollitsch kritisiert die beständige Suche nach Abwechslung im Leben. Nicht
selten nehme die Jagd „nach einem neuem Erlebnis, nach ständiger Unterhaltung den
Atem“. Der Unfall in der ZDF-Sendung „Wetten, dass..?“ sei Indiz für das „Schneller
– Weiter - Höher!“ in der Gesellschaft. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz
in einer Adventspredigt an diesem Sonntag. Auch das Warten auf Weihnachten falle der
Gesellschaft immer schwerer, sagte Zollitsch am Sonntag in einer Predigt in Breisach
am Oberrhein. Die Zeit des Advents mache deutlich, „dass wir nicht einfach in ein
Fest wie Weihnachten hineinstolpern können“, sagte er. Advent bedeute, nicht alles
sofort zu bekommen.
„Die sogenannten Weihnachtsmärkte beginnen an vielen Orten
bereits vor dem ersten Advent“, kritisierte der Erzbischof. Auch das Weihnachtsgebäck
schmecke an Heiligabend schon kaum mehr, „weil man bereits so viel davon gegessen
hat“. Was auf den ersten Blick sympathisch wirke, „weil das Gute einem ja schon früher
gegönnt wird“, erweise sich als trügerisch. „Es entsteht ja keineswegs ein Zugewinn
an Gaben - sie werden nur immer schneller konsumiert“, sagte Zollitsch in seiner Predigt
am 3. Advent. Umso schneller stelle sich die Unlust ein - „und damit wieder ein neuer
Wunsch, der befriedigt werden will“.