Das Oberhaupt der koptischen Christen, Papst Shenouda III., kritisiert die ägyptischen
Sicherheitsbehörden. Bei einer Katechese in der Kairoer Markus-Kathedrale äußerte
er sich erstmals ausführlich zum Streit um den unterbrochenen Bau einer Kirche in
einem Vorort von Kairo; bei Zusammenstößen zwischen Kopten und Sicherheitskräften
waren dabei vor über zwei Wochen ein Kopte getötet und über 150 verhaftet worden.
„Koptisches Blut ist nicht billig“, äußerte Shenouda, dem in den letzten Wochen einige
Beobachter vorgeworfen hatten, sich angesichts der aufgeheizten innenpolitischen Lage
zu vorsichtig zu äußern. Und auf die Frage, was die Kirche für die Verhafteten tue,
meinte er: „Wir tun in dieser Angelegenheit unser Bestes.“ Papst Shenouda zeigte sich
verärgert über die Eskalation der Gewalt, an der die Sicherheitskräfte nicht unschuldig
gewesen seien.