2010-12-11 13:53:01

Mexiko: „Endlich konkrete Ergebnisse“


Mit vorsichtiger Erleichterung reagieren Hilfsorganisationen auf das Ergebnis des 16. UNO-Klimagipfels in Cancun. Gleichzeitig erinnerten sie am Samstag daran, dass der Weg noch weit sei, vor allem arme Menschen vor den Auswirkungen des Klimawandels wirklich zu schützen. In dem Badeort hatten 193 Staaten der UNO-Klimarahmenkonvention am Samstag nach zähem Ringen Einigung über lange umstrittene Maßnahmen erzielt. So verpflichteten sich die Staaten des Kyoto-Protokolls zu einer Reduzierung ihrer CO2-Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent. Außerdem wurde ein „Grüner Klimafonds“ beschlossen, der in den nächsten zehn Jahren mit einem Volumen von 100 Milliarden Dollar jährlich den Schutz der Regenwälder, die Anpassung an den Klimawandel und den Zugang zu Öko-Technologien ermöglichen soll.

Die nach einer langen Nachtsitzung gefällte Entscheidung der Konferenz enthalte einige vorwärts bringende Entscheidungen, betonten die evangelischen Hilfswerke „Brot für die Welt“, Diakonie Katastrophenhilfe und Evangelischer Entwicklungsdienst. Die internationale Politik müsse beim Klimaschutz allerdings einen Gang zulegen. Ein wichtiger Erfolg sei die Vereinbarung zum Waldschutz. Doch das sei nur ein Tippelschritt - Klimagerechtigkeit sei etwas anderes. Die Klimarisiken seien zwischen Nord und Süd höchst ungleich verteilt.

Die Hilfsorganisation Oxfam begrüßte, dass der Klimafonds eine starke Stimme für die Entwicklungsländer sein werde. „Lebensrettende Finanzmittel werden so an die fließen, die im Klimawandel am meisten verwundbar sind“, sagte der geschäftsführende Direktor von Oxfam International, Jeremy Hobbes. Jetzt sei es wichtig, neue Geldquellen für den Fonds aufzutun. Dabei sei eine wichtige Chance vertan worden, den internationalen Schiffs- und Flugverkehr mit einer Abgabe zu belegen. „Das muss im nächsten Jahr nachgeholt werden.“

„Wir begrüßen den Fortschritt, der hier in Cancún erreicht wurde“, sagt Poul Erik Lauridsen, Advocacy-Koordinator für Klimawandel der internationalen Hilfsorganisation CARE. „Aber wir müssen gleichzeitig auch vorsichtig sein, denn die schwierigen Verhandlungspunkte zu Minderung des Klimawandels und zur Finanzierung bleiben ungelöst.“ Obwohl es laut Lauridsen keinen Grund zu überschwänglicher Freude gebe, so „können wir doch beherzt aufatmen“. Cancún zeige, dass Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen Erfolg aufweisen, wenn ausreichender politischer Wille vorhanden ist. „Nichtsdestotrotz sind noch viele Knoten hin zu einem globalen Klima-Abkommen ungelöst.“
Keine Fortschritte gab es bei der Verpflichtung zur Emissionsreduzierungen der Industriestaaten. „Dies ist allerdings essentiell, will man die Ursachen statt der Symptome des Klimawandels bekämpfen“, so Lauridsen. „Die Zeit rennt weiter davon. Je länger wir mit Emissionsreduzierung warten, desto massiver wird die Anpassung notwendig sein.“
(kna/pm 11.12.2010 sk)







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