Der römische Ministerpräsident Silvio Berlusconi verteidigt seine guten Beziehungen
zu Russland. Bei einem Empfang in der italienischen Vatikan-Botschaft, an dem zahlreiche
italienische Kardinäle teilnahmen, meinte Berlusconi, er nutze seine guten Kontakte
nach Russland unter anderem, „um Russland und die katholische Kirche einander anzunähern“.
Wörtlich meinte er: „Ich setze mich seit langem intensiv dafür ein, den Papst nach
Moskau zu bringen.“ Veröffentlichungen von „Wikileaks“ werfen Fragen auf, ob der Premier
– von Haus aus ein Geschäftsmann – seine guten Beziehungen zum Moskauer Amtskollegen
Vladimir Putin nicht u.a. zur Bereicherung nutzt. Am kommenden Dienstag muss sich
Berlusconi einem Misstrauens-Votum im italienischen Abgeordnetenhaus stellen, weil
ihm die Parlamentsmehrheit womöglich abhanden gekommen ist.