50 Jahre nach der Unabhängigkeit ziehen die Bischöfe eine ernüchternde Bilanz über
den Zustand des afrikanischen Landes. In einer Botschaft benennen sie zehn Übel, die
das Leben in Burkina Faso behinderten. Das niedrige allgemeine Bildungsniveau beispielsweise
sei am Entstehen einer „ausbeuterischen“ politischen Klasse schuld. Die Verarmung
lasse sich an der Tatsache ablesen, dass zehn Prozent der Bevölkerung 80 Prozent der
Reichtümer besäßen, so die Bischöfe. Korruption beherrsche alle Sektoren des Lebens
in Burkina Faso, und die Gesetze hätten zweierlei Maß; so gebe es „eine Gerechtigkeit
für die Armen und eine Gerechtigkeit für die Reichen“. Positives sehen die Bischöfe
hingegen im Frieden, einer weitverbreiteten Haltung des Dialogs und der kulturellen
Ausstrahlung des Landes. (apic 10.12.2010 gs)