2010-12-03 14:01:40

Vatikan: Keine Strategie für Wirtschaftswachstum


Der Präsident der Vatikanbank IOR glaubt nicht an ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Europa in nächster Zeit. Dazu fehlten derzeit die Fundamente, schreibt Ettore Gotti Tedeschi im Vatikanblatt „Osservatore Romano“ in einem Leitartikel unter der Überschrift „Widersprüche beim Wachstum“. Auf kurze Sicht bräuchten die Länder des Westens die Vereinbarung auf eine „Periode der Enthaltsamkeit“, um ihre enormen Defizitzahlen herunterzufahren: „Aber keiner scheint bereit, Opfer zu bringen, und alle wollen, dass die anderen zahlen.“ Auf längere Sicht hänge ein neues Wirtschaftswachstum im Westen „an einem Wiederanstieg der Geburtenrate und der Produktivität der Wirtschaftssysteme“, so Gotti Tedeschi. Beides sei derzeit allerdings „nur schwer realisierbar”. Europa scheine derzeit im Gegensatz zu den USA auf Anti-Inflation zu setzen: Die öffentlichen Schulden und die von Banken und Unternehmen würden also nicht „verstaatlicht“, sondern gewissermaßen „privatisiert“. Damit würden die Kosten den Sparern aufgebürdet. Wörtlich schreibt der vatikanische Bankenchef: „Die offensichtlichsten Widersprüche sind ein gebremstes Wachstum in Asien, die Inflationspolitik der USA und die Deflationspolitik in Europa.“

(or 03.12.2010 sk)








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