Zwei Männern, die vom Islam zum Christentum übergetreten sind, droht deswegen die
Todesstrafe. Der Staatsanwalt von West-Kabul, Din Mohammad Quraishi, bestätigt, dass
die Männer namens Musa Sayed und Ahmad Shah in Kabul in Haft sind. Ihnen werde nach
islamischem Recht der Prozess gemacht werden. Quraishi wörtlich: „Wenn sie verurteilt
werden, droht ihnen der Tod oder aber eine Gefängnisstrafe.“ Sayed und Shah waren
vor einem halben Jahr festgenommen worden, nachdem die Aufnahmen eines lokalen Fernsehsenders
zu einer heftigen Debatte in ganz Afghanistan geführt hatten. Auf den Aufnahmen war
eine Gruppe von Menschen zu sehen, die in einem Privathaus christliche Gebete auf
Farsi sprach und Taufen durchführte. Das Internationale Rote Kreuz in Kabul bestätigte,
dass Sayed seit 1995 für den Verband arbeitete; man habe ihn im Gefängnis besuchen
können. Die Regierung hat als Reaktion auf den Filmbericht die Arbeit von zwei christlichen
Hilfswerken in Afghanistan verboten. Die afghanische Verfassung, die aus der Zeit
nach dem Fall des Taliban-Regimes stammt, verbietet den Übertritt vom Islam zu einer
anderen Religion.