Der Dom von Speyer
sah an diesem Sonntag die Eröffnung der Adveniat-Aktion 2010. Fokus in diesem Jahr
wird die Arbeit der Laien in Lateinamerika sein – und so nahmen die Sprecher auch
bei der Eröffnungsmesse diesen festen Bestandteil der Kirche vor Ort in den Blick.
Allein in Honduras, einem kleinen Land mit sieben Millionen Einwohnern, gibt es heute
etwa 440 Priester – und rund 17.000 „Delegados de la Palabra“, Leiter von Wort-Gottes-Feiern.
Die Delegados sind keine Priester, sondern Laien. „Ohne ihren ehrenamtlichen Einsatz
wäre die Kirche in Honduras längst nicht so präsent, wie sie es heute ist“, sagte
der honduranische Bischof Guido Plante zu Beginn des Gottesdienstes. Das sei aber
nicht nur eine Sache des Gebens von Europa nach Lateinamerika, so der Speyrer Bischof
Karl-Heinz Wiesemann in seiner Predigt:
„Was ist so faszinierend an dem
missionarischen Zeugnis dieser Gläubigen, die ihren Dienst in der Kirche für die Menschen
so gewissenhaft ernst nehmen und dabei Begeisterung und Freude ausstrahlen? Heute
sind es unsere lateinamerikanischen Gäste aus Honduras, von denen wir lernen können.“
Der
honduranische Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga bedankte sich für das „segenreiche
Engagement“ der Kirche in Deutschland. Seit 50 Jahren unterstützt Adveniat kirchliche
Initiativen zugunsten der Armen und Benachteiligten in Lateinamerika und der Karibik.
Mit mehr als 3.000 Projekten im Jahr mit einem Gesamtvolumen von rund 40 Millionen
Euro ist Adveniat die europaweit größte Hilfsaktion für Lateinamerika. Die Adveniat-Kollekte
für die Menschen in Lateinamerika wird gehalten an Heiligabend und am Ersten Weihnachtsfeiertag
in allen katholischen Kirchen Deutschlands.