2010-11-27 13:03:50

Haiti: „Cholera-Epidemie ist nicht aufzuhalten“


„Der Notstand ist seit der Cholera-Epidemie nicht mehr kontrollierbar.“ Das sagt Pater Antonio Menegón, der die Mission des Kamillianerordens auf Haiti leitet, im Gespräch mit einer Nachrichtenagentur. Unmittelbar vor den Wahlen von diesem Sonntag werde auf den Straßen geschossen: „Überall liegen Leichen.“ Die Menschen sähen keine Alternative und legten die Toten in Abfallsäcke „auf der Suche nach Massengräbern, um sie dort abzulegen“, so der Missionar. Die Ordensleute betreuen Cholera-Kranke und verteilen Medikamente und Desinfektionsmittel zur Vorbeugung und Behandlung.
Die Cholera-Welle hat bisher schon über 1.500 Menschenleben gefordert und nach Experten-Ansicht noch nicht ihren Zenit erreicht. Dass unter solchen Umständen die Wahlen dennoch stattfinden, hat die zuständige Kommission erst vor ein paar Tagen entschieden. „Wichtig ist, dass der Neuanfang jetzt bald kommt", sagt der Generalsekretär der Haitianischen Bischofskonferenz, Hans Alexandre. Neben dem Präsidentenamt sind alle 99 Mandate des Abgeordnetenhauses und 11 der 30 Senatorensitze zu vergeben. Mit grossem Aufwand versuchen die Soldaten der Uno-Mission Minustah sowie 9.000 haitianische Polizisten, die Wahlen zu schützen, nachdem es in den vergangenen Tagen vor allem in der Provinz zu schweren Ausschreitungen gekommen war.
(fides/kna 27.11.2010 sk)







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