2010-11-26 15:29:58

Bolivien: Kampf gegen Drogen und Polemik gegen die Kirche


Der Drogenhandel in Bolivien wird zunehmend ein Problem. Auch in Gebieten, in denen es zuvor keine Drogen gab, tauchen jetzt Händler und Transporteure auf. Das geht auch die Kirche des Landes etwas an. Erzbischof Tito Solari von Cochabamba hat vor einigen Wochen in einer Erklärung klar auf das Problem hingewiesen, besonders auf die Kinder, die für den Transport der Drogen eingespannt werden. Er wollte eine Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Gruppen gegen dieses Phänomen.

„Stattdessen wird wahrscheinlich aus politischen Gründen gegen die Kirche eine unglaubliche Kampagne gefahren. Schon seit neun Tagen werden wir täglich offen angeklagt. Ich hoffe trotzdem auf einen offenen Dialog, denn wir müssen das Problem selbst angehen. Anklagen allein reichen nicht.“

In einer Stellungnahme stellt sich nun die Bischofskonferenz hinter Solari und weist darauf hin, dass Präsident Evo Morales von dem Problem wüsste, aber nicht genug getan werde. Bischof Solari betont Radio Vatikan gegenüber, dass es in dieser Auseinandersetzung nicht nur um Drogen geht. Der Konflikt zwischen Kirche und der Regierung Morales geht tiefer:

„Es geht um ein Land im Wandel. Bolivien sucht eine neue Struktur und einer neuen Vision für das Land. Darin will der Staat die Kirche zurückdrängen, das gehört mittlerweile zu dieser Entwicklung dazu. In dieser Spannung habe ich eine Erklärung abgegeben, die Erklärung eines Hirten, der gerade seine Leute in den tropischen Gebieten um Cochabamba herum besucht hat. Ich habe die Sorgen der Eltern, Lehrer, Priester und anderer gehört und muss deutlich sagen, dass der Drogenhandel auch Kinder einbezieht. Es sind nicht wenige, die da mitmachen, denn es scheint ein schneller Gewinn zu sein.“

(rv 26.11.2010 ord)







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