2010-11-25 14:50:23

Deutschland: Urteil stärkt Umweltschutz bei Gen-Pflanzen


RealAudioMP3 Das Bundesverfassungsgericht hat mit einem Urteil zur Gentechnik den Schutz der Umwelt gestärkt. Die strengen Vorschriften des Gesetzes zum Anbau genmanipulierter Pflanzen seien legitim und verhältnismäßig, befanden die Richter. Zudem seien die Regelungen mit der Berufsfreiheit, der Eigentumsgarantie und dem Gleichheitssatz vereinbar. Damit blieb die Klage des Landes Sachsen-Anhalt erfolglos. In den Kirchen wird das Thema seit langem kontrovers diskutiert. Die bayerischen Diözesen verbieten auf ihren Pachtflächen den Einsatz von Gen-Pflanzen. Das ist eine der Möglichkeiten der Kirche, ihren Standpunkt in der Frage insbesondere von Gen-Mais zu äußern, sagte der Münchener Sozialethiker Markus Vogt im Interview mit dem Kölner Domradio:

„Das ist ein kleines Feld, aber alle bayerischen Diözesen haben das Ausbringen von gentechnisch veränderten Organismen auf ihren Feldern verboten, die verpachtet sind von der Kirche, aber die Hauptwirksamkeit der Kirche ist, dass sie sich einschaltet in diesem durchaus sehr zentralen politischen Konflikt, einem Konflikt um Technikfolgen-Abschätzung, der auch nicht leicht zu entscheiden ist. Es gibt in manchen Bereichen durchaus auch nach kirchlicher Auffassung sinnvolle Anwendungen der Gentechnik, etwas bei der Lebensmittelverarbeitung oder im Bereich der Medizin. Und hier genau zu unterscheiden, welche Art von Gentechnik wir nicht wollen, welche Art von Gentechnik vielleicht auch sinnvoll sein kann, in welchen Grenzen – dazu tragen die Kirchen in sehr vielen Diskursen bei. Viele Bildungseinrichtungen diskutieren seit langem das Kriterium der langfristigen Verantwortung, der Schöpfungsverantwortung, auch des Schutzes der Bauern, der Erhaltung kleinräumlicher Landwirtschaft, die Frage der weltweiten Hungerbekämpfung in die Debatte einzubringen – das ist der Hauptauftrag der Kirchen.“ 
(dr 25.11.2010 bg)







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