Der bisherige Generalsekretär
der Schweizer Bischofskonferenz, Felix Gmür, wird Nachfolger von Kurt Koch: Papst
Benedikt XVI. hat den 44-jährigen Schweizer zum neuen Bischof von Basel ernannt. Das
Bistum Basel zeichnet sich durch ein heute einzigartiges Verfahren bei der Wahl des
Bischofs aus. Dieses umfasst einerseits ein Wahlrecht des Domkapitels und andererseits
ein Mitwirkungsrecht der Kantone.
Der Nachfolger von Kardinal Kurt Koch auf
dem Bischofssitz von Basel wurde bereits am 8. September 2010 durch das Domkapitel
gewählt. Vier Tage später nahm er die Wahl an. Zweieinhalb Monate später bestätigte
der Papst nun die Wahl. Die Bischofsweihe findet am 16. Januar in Solothurn (Bischofssitz)
statt. An der Medienkonferenz im Ordinariat in Solothurn, sagte Gmür:
„Die
Gläubigen dürfen von mir erwarten, dass ich mit ihnen in den Dialog treten werde.
Ich möchte vor allem für die Menschen da sein und mit ihnen reden, ihre Sorgen anhören
sowie die Freude am Glauben teilen.“
Das Bistum Basel
ist das größte der sechs Schweizer Bistümer. Es erstreckt sich über zehn Kantone mit
rund drei Millionen Einwohnern, wovon etwas über eine Million der römisch-katholischen
Kirche angehören. Gmür im Selbstportrait:
„Ich schätze mich so ein, dass
das allerwichtigste die Bibel ist. Natürlich ist dabei das Wichtigste die Botschaft.
Es handelt sich um eine Botschaft des Lebens – der Freude am Leben. Je nachdem wie
man das jetzt umsetzen kann, soll man es umsetzen. In vielen Bereichen stehe ich für
Kontinuität ein. In anderen Dingen bin dafür, dass man schauen muss, was man vielleicht
besser machen könnte.“
Die Schweizer Bischöfe wünschen ihm „Gottes reichen
Segen und alle Gaben des Geistes bei der Erfüllung seiner neuen Aufgabe“. Das schreiben
die Bischöfe in einer Mitteilung an diesem Dienstag.
Zur Person Der
am 7. Juni 1966 geborene hat in München, Paris, Fribourg und Rom Philosophie und Theologie
studiert und mit dem Lizentiat in Theologie und dem Doktorat in Philosophie abgeschlossen.
1999 wurde er zum Priester geweiht. Von 2001 bis 2004 studierte er in Rom und war
anschließend Subregens am Priesterseminar Luzern, bevor er 2006 zum Generalsekretär
der Bischofskonferenz gewählt wurde. Im vergangenen Sommer hat er in Rom ein Doktorat
in biblischer Theologie abgeschlossen.
Hintergrund Das Bistum
Basel kennt ein spezielles Wahlrecht für den Bischof. Dieser wird aufgrund eines Staatsvertrages
aus dem Jahr 1828 zwischen den Bistumskantonen und dem Vatikan durch das Domkapitel
gewählt. Die Bistumskantone besitzen ein Streichungsrecht. Der Papst bestätigt dann
die Wahl. Das Mitspracherecht der Kantone geht auf ein Konkordat zurück, das Rom im
Jahr 1828 mit den Kantonen Luzern, Bern, Solothurn und Zug abgeschlossen hatte.