Papst Benedikt XVI.
hat die mangelnde Achtung des Rechts auf Gesundheit beklagt. Körperkult habe in vielen
Ländern zudem zu „pharmakologischem, medizinischem und chirurgischem Konsumismus“
geführt, meint er in seiner Botschaft an die internationale Konferenz des Päpstlichen
Gesundheitsrats über „Caritas in veritate. Für eine gerechte und humane Gesundheitsversorgung“.
Regierungen und internationale Organisationen müssten sich nach den Worten des Papstes
stärker für Versorgungsgerechtigkeit einsetzen, die jedem die nötigen Therapien garantiert.
Begriffe wie „reproduktive Gesundheit“ verletzen Benedikt zufolge das Recht auf Gesundheit.
Das
Recht auf Gerechtigkeit und Leben müsse dagegen auch gegen vorherrschende Meinungen
verteidigt werden. Kardinal Staatssekretär Tarcisio Bertone sagte bei der Konferenz
an diesem Donnerstag im Vatikan:
„In der heutigen globalisierten Welt scheint
sich alles um eine Debatte über soziale Themen und Fragen der Wirtschaft und Finanzwelt
zu drehen. Wenn Gesundheit auf diese Aspekte reduziert wird, haben wir ein gravierendes
Problem. Industrieländer garantieren ihren Bürgern im Allgemeinen ein breites Angebot
an medizinischen Leistungen. In einigen Ländern bestehen aber Ungleichheiten für bestimmte
Gesellschaftsgruppen, vor allem Arme und deren Kinder, Flüchtlinge und Zuwanderer.
In den meisten Entwicklungsländern lässt die Lage hingegen ohnehin zu wünschen übrig.
Politiker und Ärzte dürfen die vorhandenen Ressourcen nicht verschwenden. Zwischen
reichen und armen Ländern ist überdies Solidarität erforderlich, um allgemeinen Zugang
zur Gesundheitsversorgung zu garantieren.“