2010-11-15 13:40:51

D: Richtungsentscheidungen für CDU


RealAudioMP3 Die christlich-demokratische Union (CDU) steht vor wichtigen Richtungsentscheidungen: Präimplantationsdiagnostik, Wehrpflicht und Familienpolitik - über zu wenig Gesprächsstoff können sich die CDU-Mitglieder beim 23. Parteitag nicht beschweren. Besonders wenn es um die PID-Debatte geht, fällt eine einheitliche Meinung schwer. Das bestätigte die kirchenpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Ingrid Fischbach, im Interview mit dem Kölner domradio. Offen sei aber noch, ob die CDU in Sachen Präimplantationsdiagnostik zu einer einheitlichen Position komme:

„Das wage ich noch zu bezweifeln, weil ich glaube, dass wir sehr unterschiedliche Meinungen darüber noch haben. Wir werden sicherlich über die unterschiedlichen Sichtweisen auch noch weiter diskutieren. Ich glaube, wir brauchen des Weiteren nichts Neues bringen. Wir werden zwei Anträge vorlegen: bei dem einen geht es um faire Chancen für jedes Kind und bei dem anderen geht es um unsere Wurzeln. Wir sind verankert im christlichen Menschenbild. Wir sind für Nachhaltigkeit und wir müssen achten, dass wir unseren Kindern eine sichere Zukunft hinterlassen. Das wird durch die beiden Anträge ganz deutlich. Es ist gut, dass wir uns dies ins Bewusstsein rufen.“ 
Die Christdemokraten streiten auch über eine mögliche Zulassung von Gentests an Embryonen. Vor Beginn des CDU-Parteitages am Sonntagabend sprachen sich Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Unions-Fraktionschef Volker Kauder klar für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik aus. Dagegen plädierte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen für eine begrenzte Zulassung. Für viele christliche Wähler wirkt die Partei sehr verwischt. Ingrid Fischbach:

„Ich weiß nicht, ob wir verwischt wirken. Wir nehmen natürlich auch Lebenswirklichkeiten und die unterschiedlichen Strömungen wahr. Wir sind eine lebendige Partei. Wir sind eine Volkspartei, die unterschiedliche Perspektiven abbildet. Die Diskussion muss deshalb lebendig und transparent sein. Das wird sicherlich bei dem einen oder anderen Thema so hervortreten.“ 
An diesem Montag wird es auch um die Aussetzung der Wehrpflicht gehen. Die Union hat sich in erstaunlichem Tempo von der Wehrpflicht losgesagt, die über Jahrzehnte Dogma war. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will auf die Konsequenzen für den Zivildienst und ihr Konzept eines „Bundesfreiwilligendienstes“ neben den bestehenden Freiwilligendiensten eingehen. Eine einheitliche Haltung der CDU steht noch aus. Die unionsgeführten Länder wollen Konkurrenz zu beistehenden Freiwilligendiensten vermeiden und verlangen finanziellen Ausgleich.

(domradio/kna 15.11.2010 mg)







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