Die UNO-Vollversammlung in New York hat sich für ein weltweites Moratorium von Hinrichtungen
eingesetzt. Die Resolution, die mit der Perspektive einer völligen Abschaffung der
Todesstrafe vorgelegt wurde, bekam 107 Stimmen; dem standen 38 Gegenstimmen und 36
Enthaltungen gegenüber. Die katholische Basisgemeinschaft Sant`Egidio spricht von
einem „großen Erfolg“ und einem „unumkehrbaren Trend hin zu einem Ende der Todesstrafe“.
Es habe im Vergleich zur letzten Abstimmung dieser Art eine neue Ja-Stimme gegeben,
vor allem aber acht Nein-Stimmen weniger. Sant’Egidio habe „direkt an der Veränderung
der Position der beiden Länder mitgewirkt, die von Gegnern zu Befürwortern des Moratoriums
wurden: der Mongolei und der Malediven“. Diese „mutige Entscheidung“ der zwei Länder
zeige u.a., „dass entgegen der landläufigen Meinung Veränderungen auch in Asien und
in Ländern mit muslimischer Tradition zu beobachten sind“. Auch in China sei die Zahl
der Hinrichtungen „erheblich zurückgegangen“. Wörtlich heißt es in der Erklärung von
Sant`Egidio: „Das Klima hat sich insgesamt verändert, von den Vereinigten Staaten
bis Indien, und die Zahl der Hinrichtungen hat einen historischen Tiefpunkt erreicht.“
Das sei das „Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Institutionen und Organisationen
der Zivilgesellschaft“. (pm 14.11.2010 sk)