Wenige Tage nach dem Spanien-Besuch Papst Benedikts stoppt die sozialistische Regierung
ihre Gesetzesreform zur Religionsfreiheit. Benedikt XVI. hatte eine „aggressive Säkularisierung“
in Spanien beanstandet. Allerdings ist nicht diese Kritik Anlass für den Stopp des
Gesetzes. Vielmehr hat der Widerstand der baskischen Nationalisten und der Kanarischen
Regionalpartei den Gesetzesvorschlag zu Fall gebracht. Es gebe derzeit weder einen
politischen noch einen sozialen Konsens für die Reform zur religiösen Freiheit, sagte
Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero. Der Entwurf sah unter anderem die Entfernung
religiöser Symbole aus allen öffentlichen Einrichtungen vor. Konkret hätten etwa Kreuze
und Marienstatuen aus Spaniens öffentlichen Schulen, Krankenhäusern oder Ministerien
entfernt werden müssen. Bei offiziellen Feiern oder Staatsbegräbnissen etwa von Politikern
oder gefallenen Soldaten wären künftig katholische Zeremonien ausgeschlossen gewesen,
um den nichtkonfessionellen Charakter des Staates zu unterstreichen.