Papst Benedikt: Offen für die Transzendenz und Schönheit Gottes

Wegen Überfülle musste an diesem Mittwoch die Generalaudienz des Papstes in zwei Teile geteilt werden. Im ersten Teil, der wegen Regens ungewöhnlicherweise in der Peterskirche stattfand, empfing der Papst Pilger von Orten, die er in letzter Zeit besucht hatte. In der überfüllten Audienzhalle blickte er danach auf seine am Sonntag zu Ende gegangene Reise nach Spanien zurück. Ausgehend vom Pilgergedanken griff er noch einmal das Thema vom Samstag auf, den er in Santiago de Compostela verbracht hatte:

„Der uralte Wallfahrtsort empfängt uns mit einer Offenheit für die Transzendenz und für Gott und zeigt uns, wie fruchtbar der Dialog zwischen Glaube und Vernunft, zwischen Politik und Religion für ein erneuertes Europa sein kann, das sich seiner christlichen Wurzeln bewusst ist.“

Schönheit war dann das Thema der zweiten Station der Reise, Barcelona, wo er die Kirche der „Sagrada Familia“ eingeweiht hatte.

„Mit feinsinniger Spiritualität und künstlerischem Talent schuf Antoni Gaudí ein Werk, das uns einlädt, den Blick der Seele nach oben zu erheben, zu Gott, dem Allerhöchsten. Gaudí spricht von drei Büchern, aus denen er schöpft: dem Buch der Schöpfung, dem Buch der Schrift und dem Buch der Liturgie, die zusammen klingen und die Symphonie der Wirklichkeit darstellen, die Gott uns schenkt. Dabei habe ich daran erinnert, dass Gott uns selbst durch die Taufe als lebendige Steine zu einem herrlichen geistigen Haus bauen will, in dem er selber Wohnung nehmen kann, so dass die Menschheit selbst zum lebendigen Tempel wird. Nach Kräften wollen wir uns bemühen, die Wohnung Gottes in unseren Herzen zu ehren und seiner Liebe in uns Raum zu geben. Dazu helfe uns allen der Heilige Geist.“

(rv 10.11.2010 ord)