2010-11-10 16:59:34

Neuerscheinung: Feiern, Zeremonien und Rituale am Papsthof


RealAudioMP3 „Liturgien und Zeremonien am Päpstlichen Hof“ heißt ein umfangreiches Werk aus der Feder von Ulrich Nersinger. Der Autor ist Spezialist für historische Zeremonien im Vatikan und schwelgt in seinem Buch in beredten Zeugnissen der päpstlich-höfischen Vergangenheit und ihrer Überbleibsel in der Gegenwart. Ein langes Kapitel widmet Ulrich Nersinger beispielsweise der päpstlichen Familie. Da gab es eine Menge Geheimprälaten, Geheimmonsignori, Geheimämter, die Laien und Kleriker gleichermaßen innehatten. Was ist davon heute noch in Amt und Würden, wollte Gudrun Sailerr im Interview zunächst von Ulrich Nersinger wissen.

Wir hatten 1968 eine Reform der Kurie durch Papst Paul VI. Es sind viele Ämter entweder aufgehoben oder umgewandelt worden, oder der Name wurde modernisiert. Aber es gibt immer noch eine ganze Reihe dieser Ämter, meistens aber unter einem anderen Namen.

Welche Ämter wären das?

Wir haben etwa, wenn ein Staatsoberhaupt, ein Minister oder Botschafter den Heiligen Vater besucht, wird er nicht nur von Geistlichen zum Papst geleitet, sondern auch von Laien. Unter diesen Laien gab es früher eine Gruppe mit dem Namen „Geheime Kammerherren mit Degen und Mantel“. Die hießen so, weil sie die spanische Hoftracht trugen, ein sehr imposantes Gewand, das hat man im Lauf der Jahre nach dem Konzil abgeschafft und auch den Namen geändert. Es wurden dann aus den geheimen Kammerherren mit Degen und Mantel die Gentiluomini di Sua Santità, die sogenannten Edelleute Seiner Heiligkeit. Das sind verdiente Laien, meist aus Rom, die dann dieses Amt ausüben. Sie tragen nicht mehr die spanische Hoftracht, sondern Frack und Orden und eine besondere Kette, an denen die päpstlichen Insignien, Tiara und die gekreuzten Schlüssel hängen.

Der Tiara widmen Sie ein langes Kapitel in Ihrem Buch. Heutzutage kann man sich kaum mehr eine Vorstellung davon machen, dass der Papst eine Herrscherkrone trug – zumal sie ja ein Zeichen weltlicher Herrschaft war.

Die Tiara wurde nie zu liturgischen Zeremonien des Papstes getragen. Höchstens wenn der Papst zu einer Liturgie hinzog und sich von einer Liturgie entfernte. Aber sie ist kein liturgisches Würdezeichen, sondern ein weltliches Hoheitszeichen des Papstes.

Die Papstkrone ist dreiteilig, und Sie führen verschiedene Interpretationen für diese äußere Form an. Welches sind denn die wahrscheinlichsten bzw. die unwahrscheinlichsten Deutungen für die drei Reifen der Tiara?

Ich glaube, man sollte sich bei der Interpretation sehr zurückhalten. Ich höre und lese immer wieder Interpretationen, die sehr abstrus sind. Jemand schrieb im 17. Jahrhundert, das bedeute, dass die Kirche in den drei Sprachen Hebräisch, Griechisch und Latein lebe, und ähnliche Vergleiche. Vielleicht sollte man sich einfach an die Worte halten, die bei der Krönung gesprochen werden. Wenn der Kardinaldiakon dem Papst die Tiara aufsetzt, spricht er davon, dass der Papst „der Vater der Fürsten, der Lenker der Welt und der Statthalter unseres Heilandes Jesus Christus“ ist. Das sollte man als eine mögliche Interpretation sehen.

Sie haben jetzt von der Zeremonie der Papstkrönung im Präsens gesprochen. Wir wissen, dass es heute keine Papstkrönung mehr gibt, weil Paul VI. die Tiara verschenkt hat. Interessant ist in Ihrem Buch nachzulesen, dass die Tiara zunächst niemand haben wollte! Wie lief denn das?

Der Papst hatte die Tiara als Geschenk für die Armen gedacht, sah aber schon früh, dass es gar nicht so einfach war, diese Insignie zu verkaufen. Er gab sie dann Kardinal Spellman von New York, der auch ein gewiefter Geschäftsmann war, und hat geglaubt, dass er sie im Sinn dieses Auftrages, sie den Armen zu widmen, verkaufen könne. Das ist aber nicht gelungen, und schließlich ist sie ins Nationalheiligtum, ins Marienheiligtum nach Washington gekommen. Dort steht sie in der Unterkirche, und daneben befindet sich ein kleines Gefäß, in das man Geld werfen kann für die karitativen Dienste des Papstes. Sie ist also letztlich in kirchlichem Besitz geblieben, erfüllt aber auch die Funktion, dass Gelder für die Armen eingehen. Ich habe einmal mit dem Rektor der Basilika gesprochen, er sagt, es sind doch ganz große Beträge, die sich dort im Lauf eines Jahres ansammeln.

Und die Papstkrönung als Zeremonie?

Nun, Paul VI. hat zwar die Tiara als persönliche Insignie verschenkt, aber er hat sie in den offiziellen Dokumenten nicht abgeschafft. So ist in seinem Papstwahldekret von 1975, also über zehn Jahre nachdem er die Tiara niedergelegt hatte, noch den Passus drin, dass nach der Wahl der Papst gekrönt wird. Paul VI. hat das als persönlichen Akt gesehen, nicht so sehr als Vorschrift für kommende Pontifikate.

Heißt das, in den Dokumenten lebt die Tiara nach wie vor weiter?

Zumindest im Papstwahldekret von 1975, das ist ja nun auch schon erneuert worden durch andere Dekrete, in den neueren Dokumenten ist der Passus einfach gestrichen worden.

Der päpstliche Hof war zu bestimmten Zeiten vergleichbar mit weltlichen Höfen, wie wir sie in ganz Europa finden konnten. Dazu gehörten – als praktisches Detail der Alltagsversorgung – die Hoflieferanten. Von denen es in früherer Zeit eine ganze Menge gab. Welche denn?

Im Grund konnte man in jedem Bereich, der zur Versorgung des Papstes und seines Hofes gehörte, den Titel eines päpstlichen Hoflieferanten erlangen. Das waren Schneidereien, Lieferanten von Lebensmitteln, zB ein ganz bekannter italienischer Olivenöl-Produzent hatte in den 20er Jahren den Titel eines Hoflieferanten erhalten.

War das für die Betreffenden eine PR-Maßnahme, eine besondere Ehre, riss man sich um den Titel Hoflieferant, gab es den Titel überhaupt hochoffiziell?

Es gab diesen Titel, und er war äußerst begehrt! Er war eine Public Relations Maßnahme ungeheuren Ausmaßes. Wer diesen Titel bekam, konnte sicher sein, dass er unter der katholischen Bevölkerung eine große Kundschaft gewann. Ähnliches haben wir in England, Sie wissen, dass bestimmte Geschäfte by appointment of Her Majesty The Queen stehen und dass das auch für das Unternehmen ein Qualitätszeichen ist. Es gibt aber auch ein hochinteressantes Beispiel, dass der Titel päpstlicher Hoflieferant Firmen in schwierige Situationen bringen konnte. Da haben wir in Deutschland im bayerischen Tirschenreuth eine Tuchweberei gehabt, die Firma Mehler, die bekam 1927 den Titel eines päpstlichen Hoflieferanten. War sehr stolz darauf, hat ihn auch in allen Werbeprospekten geführt, und am Eingang zur Firma war das päpstliche Wappen angebracht, was ein Privileg war. Die Firma hat aber, als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, schwer darunter gelitten. Es gibt Zeitungsberichte, die mehrfach in den Jahren 36 und 38 in boshaftester Absicht diesen Titel angriffen, was zur zeitweiligen Schließung der Fabrik führte.

Der Vatikan bedurfte und bedarf bis heute des Schutzes durch diverse Wachkorps. Heute stehen dafür die Vatikangendarmerie und die Schweizergarde zur Verfügung, früher gab es zusätzlich noch die Nobelgarde und die Palatingarde. Was waren das für Truppen?

Die Nobelgarde bestand aus 70 Adeligen, die 1801 neu gegründet worden war. Es gab vorher schon adlige Ritterkorps, die den Papst bewachten, aber im Verlauf der französischen Wirren, also der Besetzung des Kirchenstaates im Jahr 1798, aufgehoben wurden. Die neu gegründete Nobelgarde sollte die Adeligen des Kirchenstaates dazu einladen, ihren Dienst am Hof des Papstes zu leisten. Die Palatingarde ist hingegen eine Gründung aus dem Jahr 1850, auch sie hatte Vorgängerorganisationen, es ist eine Bürgermiliz aus römischen Bürgern, sie war zirka 500 Mann stark. Beide Garden hatten auch den Auftrag, das römische Volk beim Papst zu repräsentieren. Wenn wir uns die vier Garden anschauen, die bis 1970 bestanden, so repräsentierten sie die ganze Bevölkerung: Adel, Bürgertum, dann die Gendarmerie, die sich aus einfachen Leute zusammensetzt, und schließlich die Landsknechte, das waren die Schweizergardisten.

Die Palatingarde ist aus Sicht der Zeithistoriker besonders interessant. Während des zweiten Weltkriegs wuchs ja dieses päpstliche Schutzkorps beträchtlich an…

Ja, die Palatingarde hat in den Jahren 1943 und 44 eine sehr große Rolle gespielt. In dieser Zeit war ja Rom von den deutschen Truppen besetzt, und es ging darum, viele Flüchtlinge, ob das politisch Verfolgte oder jüdische Mitbürger waren, zu beschützen. Und viele sind in vatikanische Besitzungen geflüchtet, in den Vatikan selber, aber auch in vielen Palästen und Gebäuden, die exterritorialen Status hatte. Es zeigte sich dann, dass diese Gebäude irgendeine Bewachung brauchten. Da man aber nicht wusste, wen man sonst einsetzen konnte, hat man die Palatingarde genommen und sie aufgestockt, denn es gab über 20 exterritoriale Besitzungen. Die Palatingarde hat in dieser schwierigen Zeit eine doppelte Funktion ausgeübt. Sie hat einerseits diese Besitzungen bewacht, andererseits war es eine Möglichkeit, besonders gefährdete Bürger Roms in sie aufzunehmen und sie so der Verfolgung durch die faschistische Polizei oder die deutsche SS und die Wehrmacht zu schützen. Es war das erste Mal, dass in einer päpstlichen Garde jüdische Bürger aufgenommen worden sind, eine ganze Reihe von ihnen, und so unter dem Schutz des Kirchenstaates zweifach geschützt wurden: Einmal als Bewacher, und einmal als Bewachte.

Wir kommen zur Papstmesse: was sind denn aus Ihrer Sicht die augenfälligsten Unterschiede einer heutigen Messe, wie Papst Benedikt sie feiert, zu einer Messe, sagen wir, Mitte des 19. Jahrhunderts?

Man kann das eigentlich nur sehr schwer vergleichen. Ich glaube ein Hauptgrundzug ist, dass in der alten Papstmesse sehr, sehr viele Leute beteiligt waren. Es war im Grunde jeder, der am Vatikan, am päpstlichen Hof eine Rolle spielte, auf irgendeine Art in dieser Liturgie integriert. Heute sehen wir, dass ein Großteil der Prälaten, der Bischöfe, der Kardinäle und auch der Laien im Kirchenschiff selber sitzen. Das war früher weniger so. Früher war jeder, der zur päpstlichen Familie oder zur päpstlichen Kapelle gehörte in diesen Gottesdienst irgendwie involviert und sei es nur durch einen ganz kleinen Handgriff oder eine ganz kleine Tätigkeit. Dieser Unterschied zu heute hängt natürlich auch damit zusammen, dass früher die Papstmessen doch viel seltener waren. Es gab auch gewisse Abstufungen, der Papst hat nicht immer selber zelebriert, sondern er hat der Messe oder Liturgie vorgestanden, hat aber dann einen Kardinal oder einen Erzbischof zelebrieren lassen. Heute haben wir seit einigen Jahrzehnten eine Vielfalt und eine so große Anzahl von Papstmessen, wie sie früher undenkbar war.

Können Sie ungefähr sagen, wie viele Würdenträger oder Laien ihren Handgriff zu tun hatten?

Das ist schwer zu sagen. Aber wenn Sie die alten Bilder sehen, sehen Sie diese Unmengen von Menschen, die um den Papst herum sind. Ich kann einige Funktionen nennen, die heute undenkbar wären: Früher waren zum Beispiel viele Prälatenklassen, die wir heute noch haben, sehr aktiv an der Liturgie beteiligt. Ich denke zum Beispiel an die Richter der römischen Rota. Diese Prälaten finden wir heute bei einer Papstmesse in einer Abteilung der Gläubigen sitzen. Früher haben sie beispielsweise dem Papst assistiert beim Gehen. Der Papst trug einen weiten Mantel, dessen Enden sie hielten, oder sie trugen das Vortragekreuz oder erfüllten andere Dienste wie zum Beispiel den eines Thuriferars, also den, der das Weihrauchfass bediente. Oder die Richter der Apostolischen Signatur: Sie fungierten als Kerzenträger, was heute, leider, undenkbar ist.

Wie lange dauerte denn damals ein Papstgottesdienst?

Mit den Vorbereitungen dauerte er mehrere Stunden. Und man muss sich das nicht als eine sehr steife Liturgie vorstellen. Früher gab es riesige Tribünen für die verschiedenen Teilnehmer der Liturgie, für das diplomatische Korps, für die Adligen, für die Gläubigen, für die Ordensoberen. Unter diesen Tribünen gab es sogenannte Büffets. Dort bestand für die Beteiligten, die sehr lange Dienste leisten mussten, die Möglichkeit, sich mit Wasser und andere Sachen zu erfrischen. Es war also eine sehr lebendige Sache, und weil diese Liturgien so lange dauerten, war die Möglichkeit gegeben, dass Personen ausgetauscht wurden und weggingen, um sich zu erfrischen.

Das klingt ja geradezu nach einer Volkfestatmosphäre, nach einer richtigen Feier...

Ich glaube, das war es auch etwas. Wenn man mal die Filme, die wir noch aus den 40er- und 50er-Jahren haben anschaut, dann sieht man das: es sieht aus wie ein Ameisenhaufen. Aber auch ein Ameisenhaufen, der weiß, was er machen muss. Daher hat es funktioniert und eine sehr große Lebendigkeit erhalten. Das kann man heute manchmal vermissen. Manche Liturgie in Sankt Peter erscheint mir heute sehr würdevoll und sehr besonnen, aber manchmal fehlt mir doch so ein bisschen der lebendige Funke.

Eine der herausragenden Zeremonien, die das Papstamt kennt, ist das Konklave. Für uns findet es heute selbstverständlich in der Sixtinischen Kapelle statt. Die Sixtina war aber keineswegs immer der Ort der Papstwahl.

Nein. Noch im 19. Jahrhundert fand eine der berühmtesten Konklave-Veranstaltungen in Venedig statt. Das war nach dem Zusammenbruch des Kirchenstaates, oder besser, der Besetzung durch die französischen Truppen. Das war das Konklave, aus dem Pius VII. hervorging. Die nachfolgenden Konklave-Veranstaltungen waren im Quirinal abgehalten worden. Erst Leo der XIII. sah, nachdem der Kirchenstaat nicht mehr existierte, als einzige Möglichkeit, das Konklave in der Sixtina abzuhalten.

Die Sixtina praktisch als Notlösung?

Das würde ich nicht so sehen, denn sie war auch früher schon Wahlort. Ich finde, es ist ein sehr angemessener, würdevoller und die Wähler motivierender Ort.

Im Hochmittelalter fand die Papstwahl gern im Lateran statt...

... unter anderem. Aber es gab auch Konklave-Veranstaltungen in Viterbo und in anderen Städten.

In früheren Zeiten wurden Papstwahlen unter, wie wir heute sagen würden, Security-Bewachung in Rom durchgeführt, weil es sonst leicht zu Ausschreitungen und Störungen aller Art gekommen wäre. Was waren die Schutzmechanismen des Konklaves im Lauf der Jahrhunderte?

Es gab eine römische Fürstenfamilie, die mit dieser Aufgabe betraut worden war. Der betreffende Adlige trug den Titel eines Marschalls der Heiligen Römischen Kirche und Kustode des Konklaves. Dieser hatte eine sehr starke militärische Autorität. So konnte er Truppen zusammenrufen und musste das zum Teil auch tun. Einmal, um das Konklave selber zu schützen, aber auch um die Wohnungen und die Paläste der Kardinäle zu schützen. Denn wenn das Volk erfuhr, wer von den Kardinälen Papst geworden war, war es üblich, zu dem Palast des Kardinals zu stürmen, und man ließ so gut wie nichts außer den Steinen des Hauses übrig. Es gab eine sogenannte schnelle Einsatztruppe des Marschalls, der dann eine Reiterei dorthin schickte, um die sowieso schon vorhandenen Wachen zu verstärken. Aber auch das Konklave selber musste geschützt werden, weil immer die Gefahr bestand, dass weltliche Mächte hier versuchten, Einfluss zu nehmen. Bis zum Ende des Kirchenstaates übernahmen diese Wachen auch bestimmte Einheiten der päpstlichen Armee. Ab 1870 übernahmen dann die päpstlichen Hausgarden den Schutz, die Schweizergarde, die Nobelgarde, die Palatingarde und natürlich auch die päpstliche Gendarmerie.

In Ihrem ersten, 500-seitigen Band breiten Sie die Fülle der Zeremonien geistlicher und auch weltlicher Art in der Zeit vor der Kurienreform aus. Denn vor der Kurienreform durch Paul VI., die Sie eingangs erwähnten, bestand dieser Reichtum in noch viel ausgefalteterer Form. Welches Anliegen verfolgen Sie genau mit diesem Werk?

Ich wollte eben aufzeigen, welchen Reichtum wir haben. Ich erwähne natürlich sehr viele Sachen, die heute nicht mehr vollzogen werden, die aber in irgendeiner Weise fortleben oder auch fortleben können. Viele Sachen, die abgeschafft worden sind, können wir sinnvollerweise nicht neu beleben. Aber es gibt immer wieder Elemente, für die es sich lohnt, doch zu überlegen wie man sie wieder einbauen kann oder wie man den Reichtum nutzen kann, den sie einst der Kirche gaben. Ich glaube, dabei muss man komplett ideologiefrei vorgehen. Man sollte es vom Historischen und Wissenschaftlichen her betrachten, von dem her, was sinnvoll ist, und man sollte wohl auch ein wenig bedenken, was das Herz anspricht.

Bei welchen der abgeschafften Elemente bei päpstlichen Zeremonien würde es sich denn Ihrer Meinung nach lohnen, wenn sie wieder in die Zeremonie eingebaut werden?

Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, und das erleben wir ja schon bei den Päpstlichen Messen, dass wieder stärker Gewänder aus historischen Beständen genommen werden. Das halte ich für sinnvoll, aber natürlich auch in einem gesunden Maße. Die Wahl eines Gewandes oder auch eines Rochetts soll nicht das Eigentliche sein, sondern es soll ein Hilfsmittel, ein Transportmittel für Geschichte und auch für eine Aussage sein; aber niemals eine Kampfansage – egal von welcher Seite.

„Liturgien und Zeremonien am Päpstlichen Hof“ (erster Band) von Ulrich Nersinger ist im Verlag nova & vetera erschienen.
(rv 11.10.2010 gs)








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