2010-11-09 08:46:28

Das Zweite Vatikanische Konzil bei Radio Vatikan, Folge 1


RealAudioMP3 2012 jährt sich die Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils zum 50. mal. Radio Vatikan beginnt deswegen eine Serie, die den Texten des Konzils nachgeht und sich um Aktualisierung bemüht. Was bedeutet das Konzil heute? Was steht eigentlich genau in den Texten des Konzils? Die Texte, die Radio Vatikan im Wochenrhythmus ausstrahlen wird, stammen aus der Feder von Pater Dariusz Kowalczyk, Theologe an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

Brauchen wir ein drittes Vatikanisches Konzil? Wer könnte das wissen? Als Angelo Roncalli zum Nachfolger von Pius XII. gewählt wurde, meinten viele Beobachter, sein Pontifikat würde ein Übergangs-Pontifikat. Roncalli war damals 76 Jahre alt. Wenige Monate danach ergriff Johannes XXIII. die Initiative und berief das Konzil ein, das die Kirche veränderte. Viele Kurialen fanden die Idee eines neuen Konzils ungeheuerlich. In der Kirche war die Meinung verbreitet, dass der Papst - kraft des Unfehlbarkeitsdogmas, das beim ersten Vatikanum 1870 beschlossen wurde – sich selbst um jede Frage kümmern müsste. Johannes XXIII. war genau gegensätzlicher Ansicht und setzte sich über den Widerstand hinweg. Aber woher kam ihm die feste Überzeugung, sich in ein solch großes Unterfangen eines ökumenischen Konzils zu stürzen? Er sagte folgendes: „Insoweit es meine demütige Person betrifft, möchte ich mich nicht auf besondere Eingebungen berufen. Ich bin zufrieden mit der korrekten Glaubenslehre, die uns lehrt, dass alles von Gott kommt. Auf diese Weise habe ich auch diese Idee für das Konzil als Eingebung betrachtet.“ Es ist tatsächlich Er, derjenige, der Seine Kirche „zur vollständigen Wahrheit“ führt. Das heißt, dass die Inspiration Papst Johannes, das Konzil einzuberufen, vom Heiligen Geist ist; das Konzil, das laut Johannes Paul II. „ein Meilenstein in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche“ werden sollte. Im Lauf der Zeit haben die Konzilsdokumente ihre Aktualität nicht verloren. Trotzdem und deswegen müssen sie immer wieder aktualisiert werden. Aber vor allem ist es an uns, den Geist wiederzuentdecken, der dieses Konzil inspiriert und geführt hat. Joseph Ratzinger hat bemerkt, dass zum wahren Konzil „schon während der Sitzungen, und dann, nach und nach in der nachfolgenden Zeit, sich ein angeblicher ‚Geist des Konzils’ gegenüberstellte, der in Wirklichkeit ein echter„Gegen-Geist“ war. Eines der Dogmen dieses „Gegen-Geistes“ wäre die These, dass alles was neu ist (oder angeblich) immer besser ist als das, was war oder was ist.“ Während unserer Überlegungen werden wir in den nächsten Wochen die Geister unterscheiden und den wahren Geist des Konzils in den Texten suchen.

(rv 09.11.2010 ord)







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