Nach Monaten der Ruhe ist der Darfur-Konflikt wieder aufgeflammt. Die französische
Nachrichtenagentur afp spricht von mehreren Kämpfen zwischen der Rebellengruppe JEM
und regierungsnahen Kräften in den letzten fünf Tagen. Nach UNO-Angaben soll es auf
beiden Seiten mehrere Dutzend Tote gegeben haben. Die neuen Auseinandersetzungen ereigneten
sich außer in Nord-Darfur selbst auch im im Bundesstaat Kordofan-Nord, der zwischen
der Provinz Darfur und der Hauptstadt Khartum liegt. Beobachter vermuten, dass die
neue Unruhe mit der herannahenden möglichen Unabhängigkeit des Südsudans zusammenhängt.
Sollte sich der südliche Landesteil tatsächlich nächstes Jahr bei einer Volksabstimmung
für selbständig erklären, würde Darfur fast dreißig Prozent des nordsudanesischen
Territoriums ausmachen und damit die Vormacht von Khartum bedrohen. Dagegen geht Khartum
nach Ansicht der Beobachter jetzt präventiv vor. - An diesem Montag beginnt im Sudan
eine einwöchige Sonderversammlung der Bischofskonferenz zum Thema der Volksabstimmung.