Die arabischen Christen
im Heiligen Land solidarisieren sich mit ihren bedrängten Glaubensbrüdern im Irak:
Hunderte von Menschen erinnerten am Wochenende in Betlehem an die Opfer des Massakers
von Bagdad. Bei dem Angriff auf die syrisch-katholische Kathedrale in der irakischen
Hauptstadt waren am Sonntag letzter Woche fast sechzig Menschen ermordet worden, darunter
Frauen, Kinder und zwei Priester. Der syrisch-katholische Patriarchal-Exarch Grégoire
Pierre Melki feierte am Wochenende die Messe in Betlehem, bei der der Opfer von Bagdad
gedacht wurde:
„Wir haben für sie gebetet – und auch für die Kirche im Irak
und die Präsenz der Christen dort. Wir wissen alle, dass das, was im Irak passiert,
nur politische Hintergründe hat; aber diese politischen Gründe haben leider Auswirkungen
auf Leben und Präsenz der Christen nicht nur in Bagdad und Irak, sondern im ganzen
Nahen Osten!“ An der Messe in Betlehem nahmen auch viele Vertreter anderer
christlicher Konfessionen sowie einige Moslems teil – der wichtigste unter ihnen war
wohl Mahmud Abbas, Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde.
„Als
ich all diese Gottesdienstbesucher sah, konnte ich wirklich kaum die Tränen zurückhalten...
Das war für mich ein Zeichen, dass wir syrische Katholiken zwar nur eine kleine Kirche,
dafür aber nicht alleine sind! Nach der Messe habe ich allen Anwesenden sehr herzlich
gedankt – auch einige orthodoxe Priester und zwei orthodoxe Bischöfe waren gekommen,
dazu u.a. der Nuntius, der den Heiligen Vater in Jerusalem vertritt.“ (rv
08.11.2010 sk)