2010-11-08 14:09:15

Bonifatiuswerk: Der Realismus aus Paderborn


Im Bamberger Dom ist am Sonntag die Diaspora-Aktion 2010 des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken eröffnet worden. Bei der Feier dabei war unter anderem einer der Empfänger der Hilfe aus Deutschland, der Bischof von Oslo, Berndt Eidsvig. Er kann auf eine längere Tradition der Zusammenarbeit zurückblicken. Wir haben ihn gefragt, wie die Hilfe konkret aussieht:

„Das Bonifatiuswerk hilft uns immer mit vernünftigen Projekten. Wir haben in unserer Geschichte vielleicht auch schon unvernünftige vorgeschlagen, aber der Realismus in Paderborn ist eine große Hilfe. Wir wissen, dass wir uns auf das Bonifatiuswerk verlassen können. Wenn wir etwas Wichtiges tun wollen, bekommen wir die Hilfe. Natürlich nie die ganze Unterstützung, aber genug, um es möglich zu machen. Ich habe ein Beispiel in Förde, in Westnorwegen, der letzten Region, wo wir keine Pfarrei und keine Kirche haben, wo wir eine größere Wohnung mit Kapelle mit Unterstützung des Bonifatiuswerkes gekauft haben. Da sind Klöster, die neu gebaut worden sind, und da ist die Erweiterung einer Kirche; wir sind mit dem Bonifatiuswerk auch in Verbindung, wo es um einen neuen Dom in Trondheim geht, weil der jetzige nur noch maximal zehn Jahre hält.“ 
Die Unterstützung ist aber nicht nur zur Erhaltung der Kirchengebäude, sondern auch bei der Veränderung der Kirche in Norwegen: sie wächst nämlich stark. Traditionell war die Kirche eher klein, aber das ist längst nicht mehr so:

„Die Lage bei uns hat sich ab 2004 und der EU-Erweiterung stark verändert. Die Zahl der Gläubigen ist jetzt auf wahrscheinlich 200.000 gestiegen, obwohl nur etwa 70.000 registriert sind. Das ist eine große Herausforderung, denn in Städten und Dörfern, wo wir früher nie eine katholische Präsenz hatten, haben wir etwa 100 bis 200, die eine Messe besuchen. Die wollen natürlich auch eine Kirche haben und einen Pfarrer haben. Das lässt sich aber momentan nicht machen.“ 
Kann ein Diasporabistum das bewältigen?

„Nein, wir haben mit großen Wachstumsschmerzen zu kämpfen, also wir wachsen zu schnell. Wir wissen nicht, wie wir den Bedürfnissen nachkommen können. Das wird sich über eine Periode von zehn bis 20 Jahren hinziehen.“
 
(pm/rv 08.11.2010 ord)







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