2010-11-07 18:10:58

Benedikt besucht Sozialzentrum: „Jeder Mensch ist ein Heiligtum“


RealAudioMP3 Am Sonntagnachmittag hat Papst Benedikt XVI. ein katholisches Sozialzentrum in Barcelona besucht. Die Einrichtung mit Namen „Nen Déu“ („Jesuskind“) kümmert sich vor allem um Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Down-Syndrom, Epilepsie und Persönlichkeitsstörungen wie Autismus.



Der Besuch bei den Kindern war offenbar als Pendant zur Kirchweihe am Morgen gedacht. Das geht jedenfalls aus den Worten hervor, die Benedikt an die Kinder richtete. Kirchen seien, wie man bei der Weihe der „Sagrada Familia“ gesehen habe, Zeichen des wahren Heiligtums Gottes unter den Menschen. Für Christen sei aber außerdem…



„...jeder Mensch ein wahres Heiligtum Gottes, das mit höchster Achtung und Liebe behandelt werden muss, besonders wenn er sich in Not befindet. Die Kirche will so die Worte des Herrn im Evangelium verwirklichen: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).“ 

Benedikt dankte den Unterstützern der caritativen Einrichtung:



„In diesen Zeiten, in denen viele Familien von einer Reihe wirtschaftlicher Schwierigkeiten heimgesucht werden, müssen wir als Jünger Christi unsere konkreten Taten wirksamer und kontinuierlicher Solidarität vervielfachen, indem wir so zeigen, daß die Caritas ein Kennzeichen unseres Christseins ist.“ 

Mit Blick auf den medizinischen Fortschritt warnte der Papst vor einem kalten Technik-Glauben: Menschliche Beziehungen hätten eine große Bedeutung für den Heilungsprozess.



„Deshalb ist es unabdingbar, dass die neuen Technologien auf dem Gebiet der Medizin nie die Achtung für das Leben und die Würde des Menschen verletzen, so dass jene, die an Krankheiten oder psychischen oder physischen Behinderungen leiden, immer die Liebe und Aufmerksamkeit erhalten, die es ihnen ermöglichen, sich in ihren konkreten Bedürfnissen als Personen geschätzt zu fühlen.“ 

Sichtlich bewegt verabschiedete sich Benedikt von den Kindern und Jugendlichen. Er versprach ihnen eine „sehr wichtigen Platz im Herzen des Papstes“.



„Ich werde es außerdem nicht unterlassen, für jene zu beten, die im Dienst der Leidenden stehen, die unermüdlich arbeiten, damit Menschen mit Behinderungen ihren rechten Platz in der Gesellschaft einnehmen können und wegen ihrer Einschränkungen nicht an den Rand gedrängt werden.“



(rv 07.11.2010 mc)








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