Benedikt besucht Sozialzentrum: „Jeder Mensch ist ein Heiligtum“
Am Sonntagnachmittag
hat Papst Benedikt XVI. ein katholisches Sozialzentrum in Barcelona besucht. Die Einrichtung
mit Namen „Nen Déu“ („Jesuskind“) kümmert sich vor allem um Kinder, Jugendliche und
Erwachsene mit Down-Syndrom, Epilepsie und Persönlichkeitsstörungen wie Autismus.
Der
Besuch bei den Kindern war offenbar als Pendant zur Kirchweihe am Morgen gedacht.
Das geht jedenfalls aus den Worten hervor, die Benedikt an die Kinder richtete. Kirchen
seien, wie man bei der Weihe der „Sagrada Familia“ gesehen habe, Zeichen des wahren
Heiligtums Gottes unter den Menschen. Für Christen sei aber außerdem…
„...jeder
Mensch ein wahres Heiligtum Gottes, das mit höchster Achtung und Liebe behandelt werden
muss, besonders wenn er sich in Not befindet. Die Kirche will so die Worte des Herrn
im Evangelium verwirklichen: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten
Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).“
Benedikt dankte
den Unterstützern der caritativen Einrichtung:
„In diesen Zeiten,
in denen viele Familien von einer Reihe wirtschaftlicher Schwierigkeiten heimgesucht
werden, müssen wir als Jünger Christi unsere konkreten Taten wirksamer und kontinuierlicher
Solidarität vervielfachen, indem wir so zeigen, daß die Caritas ein Kennzeichen unseres
Christseins ist.“
Mit Blick auf den medizinischen Fortschritt warnte der
Papst vor einem kalten Technik-Glauben: Menschliche Beziehungen hätten eine große
Bedeutung für den Heilungsprozess.
„Deshalb ist es unabdingbar,
dass die neuen Technologien auf dem Gebiet der Medizin nie die Achtung für das Leben
und die Würde des Menschen verletzen, so dass jene, die an Krankheiten oder psychischen
oder physischen Behinderungen leiden, immer die Liebe und Aufmerksamkeit erhalten,
die es ihnen ermöglichen, sich in ihren konkreten Bedürfnissen als Personen geschätzt
zu fühlen.“
Sichtlich bewegt verabschiedete sich Benedikt von den Kindern
und Jugendlichen. Er versprach ihnen eine „sehr wichtigen Platz im Herzen des Papstes“.
„Ich werde es außerdem nicht unterlassen, für jene zu beten, die
im Dienst der Leidenden stehen, die unermüdlich arbeiten, damit Menschen mit Behinderungen
ihren rechten Platz in der Gesellschaft einnehmen können und wegen ihrer Einschränkungen
nicht an den Rand gedrängt werden.“