Der Papst hat in der
nach der Heiligen Familie benannten Kirche in Barcelona zum Schutz von Ehe und Familie
aufgerufen. Nach dem Mittagsgebet an diesem Sonntag in der katalanischen Hauptstadt
erläuterte der Papst, was damit genau gemeint ist. Unser Spanien-Korrespondent, Mario
Galgano, fasst zusammen.
Jesus hat uns durch sein Leben die Würde und
den ursprünglichen Wert von Ehe und Familie gelehrt, so der Papst beim Mittagsgebet
im Anschluss an den Weihegottesdienst für die Sagrada Familia. Benedikt XVI. wörtlich:
„Jesus
hat uns auch gelehrt, dass die ganze Kirche, indem sie sein Wort hört und es befolgt,
zu seiner Familie wird. Und mehr noch hat er uns aufgetragen, Samen der Brüderlichkeit
zu sein, der, in alle Herzen ausgesät, zur Nahrung für die Hoffnung wird. In tiefer
Verehrung für die Heilige Familie von Nazaret, so wie sie der heilige José Manyanet
im katalanischen Volk verbreitet hatte, und beseelt vom Eifer für seinen christlichen
Glauben, ist es dem genialen Antoni Gaudí gelungen, dieses Gotteshaus als einen aus
Stein gefertigten Lobpreis für Gott erstehen zu lassen. Ein Lobpreis für Gott, der
wie bei der Geburt Christi als Hauptfiguren die demütigsten und einfachsten Menschen
haben würde.“
Gaudí wollte mit seinem Werk das Evangelium zum ganzen Volk
bringen, so der Papst weiter. Daher habe der katalanische Architekt die drei Vorhallen
an den Außenseiten der Kirche als eine Katechese über Jesus Christus entworfen. Benedikt
XVI. verglich Gaudis Werk mit einem großen Rosenkranz.
„Darüber
hinaus hat Gaudi in Zusammenarbeit mit Pfarrer Gil Parés die Gründung einer Schule
für die Kinder der Maurer und für die Kinder der ärmsten Familien des Stadtteils,
der damals eine arme Stadtrandsiedlung von Barcelona war, entworfen und mit seinen
eigenen Ersparnissen finanziert. So hat er seine Überzeugung in die Tat umgesetzt,
die er mit den folgenden Worten zum Ausdruck brachte: „Die Armen sind immer in der
Kirche willkommen, die die christliche Liebe ist.“