2010-11-06 08:58:13

D: Dialog und Aufbruch in der Kirche


Die Kirche in Deutschland wird sich in der kommenden Zeit vor allem mit zwei Projekten befassen, die sich um die Präsenz in Gesellschaft und Staat und um die Zusammenarbeit von Priestern und Laien kümmern. Das wurde auf der zweitägigen gemeinsamen Arbeitstagung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken beschlossen, die an diesem Freitag zu Ende ging.

In der ersten aus ZdK-Vertretern und Bischöfen bestehenden Projektgruppe soll ein Arbeitsplan für das Thema „Die Präsenz der Kirche in Gesellschaft und Staat“ erstellt werden. Die Teilnehmer der Gruppe sollen unter anderem die Frage behandeln, wie die Präsenz des Glaubens in der Öffentlichkeit geklärt und vertieft werden kann.
Das Zusammenwirken von „Priestern und Laien in der Kirche“ soll in einer zweiten Projektgruppe behandelt werden. Gemäß einem Wort von Papst Benedikt XVI. soll hier vor allem geprüft werden, wie Laien wirklich mehr Mitverantwortung bekommen können. Bischöfe und Laien sollen hier aktuelle Herausforderungen der Seelsorge, des priesterlichen Dienstes und des Laienapostolats besprechen.

Sowohl ZdK-Präsident Alois Glück als auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch sprachen am Ende der Tagung von einer offenen und konstruktiven Dialogsatmosphäre, die sie auf diese Weise gerne fortsetzen würden.
In ihren Eröffnungsimpulsen sprachen beide von einem massiven Vertrauens- und Glaubwürdigkeitsverlust, den die Kirche in den letzten Monaten durch die Missbrauchsfälle erlitten habe. Es sei daher nun an der Zeit, mehr miteinander zu sprechen und aufeinander und die Menschen zuzugehen. Es dürfe keine Tabuthemen im gegenseitigen Dialog geben und man müsse offen und angstfrei miteinander sprechen.

Einig waren sich die beiden außerdem, dass es Zeit für eine Neubestimmung und einen aktiven Neuaufbruch sei. Dazu zitierte Glück den Jesuitenpater und Nazi-Widerstandskämpfer Alfred Delp, der die größere Zuwendung der Kirche zu den Menschen seinerzeit als „Rückkehr in die Diakonie“ bezeichnet hatte. Erzbischof Zollitsch dagegen sprach am Gedenktag des Heiligen Karl Borromäus von der großen Glaubenskraft dieses Heiligen und von seiner Fähigkeit zu aktivem Aufbruch.

(pm 05.11.2010 idt)







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