EU: Immer mehr Jugendliche auf Distanz zur Religion
In Europa stehen immer mehr junge Menschen der Religion distanziert gegenüber. Dieser
„erste Gesamteindruck“ von der Europäischen Wertestudie 2008-2010 wurde jetzt bei
einem Symposium in Wien bekannt. „Deklariert Religiöse“ seien bei jungen Leuten unter
30 in vielen europäischen Ländern eine Minderheit: Bei den Schweizern sind es 39 Prozent,
in Österreich 45 Prozent, in Westdeutschland 37 Prozent und in Tschechien sogar nur
23 Prozent. Damit liegt diese Altersgruppe durchwegs unter der Selbsteinstufung der
Gesamtbevölkerung als „religiös“. Am „frömmsten“ sind nach der ersten Auswertung der
religiösen Aspekte die Polen, Griechen und Rumänen. Als „religiöse Wüste“ stellt sich
hingegen das Gebiet der früheren DDR dar: Nur 17 Prozent der Bevölkerung bezeichnet
sich dort als religiös; bei den Unter-30-Jährigen sind es 13 Prozent. Atheisten bleiben
aber trotz der voranschreitenden Entfremdung von Religion weiterhin eine Randgröße
in Europa. In den meisten bisher untersuchten europäischen Ländern erreicht der Atheisten-Anteil
nicht einmal die Zehn-Prozent-Marke. Ausnahmen sind auch hier Ostdeutschland wo allerdings
die Jungen weniger „atheistisch“ sind als die Gesamtbevölkerung, das laizistische
Frankreich, wo ein Viertel der Unter-30-Jährigen Atheisten sind, und Tschechien.