Die katholische Kirche
ruft die US-Bürger auf, bei den Kongresswahlen „moralisch-einwandfreien“ Kandidaten
ihre Stimme abzugeben. In einem Interview mit dem Catholic News Service sagt der Präfekt
der Apostolischen Signatur und baldige Kardinal Raymond Leo Burke:
„Ich
habe die Pflicht als Katholik darauf hinzuweisen, dass Gläubige jene Politiker wählen
müssen, die sich für moralisch richtige Angelegenheiten einsetzen. Dazu zählt beispielsweise
der Lebensschutz. Wer für Abtreibung eintritt, handelt moralisch gesehen falsch. Vielmehr
brauchen wir Volksvertreter, die sich für das Leben einsetzen. Hierbei geht es ja
um das wichtigste Gut, das unsere Gesellschaft überhaupt zur Verfügung hat.“
Burke
ist selber US-Amerikaner. Bei den sogenannten Midterms wird ein Großteil des Kongresses
neu gewählt, unter anderem das ganze House of Representatives. Die Wahlen zählen aber
vor allem als Stimmungsmesser für den US-Präsidenten Barack Obama. Experten gehen
davon aus, dass die Wähler vor allem wirtschaftliche Fragen für wichtig erachten.
Erzbischof Burke betont jedoch, dass Politiker ausdrücklich auf ihre ethischen Grundhaltungen
zu prüfen seien.
„Wissen Sie, was ein Skandal ist? Nun, ein Skandal ist,
wenn Menschen andere Mitmenschen dazu verleiten, moralisch falsch zu handeln. Hierbei
denke ich beispielsweise an jene katholischen Politiker, die in ihrer politischen
Karriere gegen das katholische Lehramt gewirkt haben. Das gilt für jene Abgeordnete
oder auch Richter, die uns klarmachen wollen, dass beispielsweise Abtreibung gar nicht
so schlimm sei. Deshalb darf man nicht jemand wählen, der sich für die freie Wahl
in Sachen Abtreibung einsetzt. Das wäre verheerend.“
Einen Tag vor den
Wahlen hat der amerikanische Präsident am Sonntag seinen Wahlkampf-Endspurt im Bundesstaat
Ohio beendet. Im Endspurt des amerikanischen Kongresswahlkampfs bemühte sich US-Präsident
Obama, die erwartete Niederlage seiner Demokratischen Partei in letzter Minute abzuwenden.
Ob er es schaffen wird, zeigt sich am Mittwoch.