Juden, Muslime und Christen haben in Odessa gemeinsam gegen die Diskriminierung der
dortigen griechisch-katholischen Kirche protestiert. Ihre Spitzenvertreter riefen
die Stadtverwaltung auf, ihren Widerstand gegen die Errichtung der ersten griechisch-katholischen
Kirche aufzugeben. Wie lokale Medien weiter berichteten, warnten sie in einem gemeinsamen
Appell an den Oberbürgermeister von Odessa vor der „Verfolgung oder Diskriminierung“
einer Religionsgemeinschaft. Die Verwaltung der mit einer Million Einwohnern drittgrößten
ukrainischen Stadt wies bislang alle griechisch-katholischen Anträge auf Zuteilung
eines Grundstücks für eine Kirche ab. Damit entsprach sie dem Wunsch der orthodoxen
Kirche, der die meisten Bürger der Stadt angehören. Die Orthodoxen werfen den mit
Rom unierten Christen ein aggressives Expansionsstreben vor. Außerdem bezeichneten
sie den Bau einer griechisch-katholischen Kirche in Odessa als ungerechtfertigt, weil
es dafür zu wenige Gläubige gebe. Dem Appell für den Bau einer griechisch-katholischen
Kirche schlossen sich neben der römisch-katholischen Kirche mehrere protestantische
Kirchen, die progressive jüdische und die muslimische Gemeinde an.