Die katholische Kirche
in Belgien kommt nicht zur Ruhe: Ein Anwalt hat an diesem Dienstag eine Klage wegen
Homophobie gegen Erzbischof André-Joseph Léonard eingereicht. Gleichzeitig ist der
Pressesprecher des belgischen Primas, Jürgen Mettepenningen, zurückgetreten. Das berichtet
die französische Nachrichtenagentur afp.
In seiner Rücktrittserklärung
schreibt der nun ehemalige bischöfliche Pressesprecher, Jürgen Mettepenningen:
„Ich
gebe hiermit bekannt, dass ich als Pressesprecher von Erzbischof André-Joseph Léonard
zurücktrete. Diesen Beschluss gilt ab sofort. Verschiedene Gründe sowie das fehlende
Vertrauen haben mich zu diesem Schritt bewogen. Mit großem Bedauern habe ich mich
zu diesem Schritt entschlossen."
Der Vorsitzende der Belgischen Bischofskonferenz
reagiert seinerseits auf die heftigen öffentlichen Reaktionen nach seinen Äußerungen
zu Aids und Missbrauch. Nach Aussage seines Bistums wird er öffentliche Stellungsnahmen
bis nach Weihnachten so weit wie möglich vermeiden. Die Kirche soll durch ihre Kernaufgabe,
der Verkündigung des Evangeliums, ihre Krise überwinden. Der Vorsitzende der Belgischen
Bischofskonferenz hatte vor einigen Tagen gegenüber Medien gesagt, dass die strafrechtliche
Verfolgung von pensionierten Priestern, deren Vergehen schon lange zurückliege, „eine
Art von Rache ist“, die man ihnen ersparen solle. Daraufhin bezogen Politiker, Missbrauchsopfer
und auch führende Laienkatholiken öffentlich gegen diese Aussagen Stellung.