Die Kirche feiert
an diesem Montag das Fest Allerheiligen. Gemeinsam mit Allerseelen am Dienstag ist
es eine Art Doppelfest, an denen besonders an die bereits Verstorbenen gedacht wird.
In der westlichen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November
gefeiert. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich rund 200 Jahre
danach; er ging vom französischen Kloster Cluny aus. Ursprünglich war der 1. November
kein Tag des Totengedächtnisses, sondern ein Festtag, der an die Auferstehung und
an die unbekannten Heiligen erinnert. Eigentlicher Totengedenktag ist der Allerseelentag.
Gedenken ist etwas Urchristliches, die Worte Jesu „tut dies zu meinem Gedächtnis“
geben die Bedeutung des Gedenkens vor. Zum Sinn des heutigen Festes sagte uns Kardinal
Walter Kasper:
„Es gehört zur christlichen Hoffnung, dass die Verstorbenen
nach wie vor zu uns gehören. Wir bilden eine große Gemeinschaft der Heiligen. Wir
sind von ihnen zwar leiblich getrennt, aber sie sind in einer neuen Weise bei uns
und mit uns und sie sind schon am Ziel unseres Lebens angekommen, nämlich bei Gott,
wohin wir noch unterwegs sind. Deshalb wollen wir uns dieser großen Gemeinschaft der
Heiligen bewusst werden. Das ist ein Trost und es ist eine Hoffnung für uns“.
In
angelsächsischen Ländern – und zunehmend auch bei uns - verbreitet ist der Brauch,
in der Nacht zum 1. November Halloween zu feiern. Das Wort Halloween ist eigentlich
eine Verballhornung von Allerheiligen - all hallow souls oder all hallow eve - Vorabend
von Allerheiligen. Im Hintergrund von Halloween steht nach Angaben von Ethnologen
der keltische Neujahrstag am 1. November und das Samhain-Fest, ein Erntedankfest zum
Jahresende, das die Menschen ausgelassen und fröhlich feierten. Halloween wurde im
Laufe des 20. Jahrhunderts in den USA zum „Fest des Grauens“.
Die katholische
Kirche steht dem immer populärer werdenden Halloween-Brauch kritisch gegenüber. Der
Hamburger katholische Erzbischof Werner Thissen bezeichnete es jüngst als „wenig aufbauend
und hilfreich für die Menschen“. Die Popularität von Halloween zeige, dass die Kirchen
in ihren Festen Allerheiligen und Allerseelen vielleicht nicht nur das Ernste sehen
sollten, sondern auch die damit verbundene Freude, sagte Thissen weiter. „Aber an
etwas so Sinnentleertem wie Halloween können wir uns bei unseren Ansprüchen nicht
orientieren.“ (rv 01.11.2010 ord)