2010-10-31 15:14:34

D: Zum Reformationstag


Vor einem übertriebenen Perfektionismus hat die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann (Magdeburg), anlässlich des Reformationstages an diesem Sonntag gewarnt. Die Gesellschaft übe einen hohen Erwartungsdruck aus und suggeriere, nur der könne sein Glück finden, der möglichst perfekt sei, heißt es in einer Erklärung Junkermanns, die wegen eines grippalen Infekts selbst nicht predigen konnte. Die Abkehr von einem übertriebenen Perfektionismus, der keine Fehler zulässt und die Hinwendung zum Menschlichen, das in Gott aufgehoben ist – das sei ein zutiefst reformatorischer Gedanke, so die Landesbischöfin. Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich (München) betonte, dass die Reformation aktueller Auftrag der Kirche heute sei: „Kirche muss sich immer wieder ändern, um sich im Kern treu zu bleiben.“ Politisch sei die Kirche zeitweise „richtig blind“ gewesen. Deshalb wolle man jetzt wachsam sein. So habe er „mit Schrecken“ gelesen, dass die Ausländerfeindlichkeit in evangelischen Kreisen stärker ausgeprägt seie als im Rest der Gesellschaft. Dies sei unvereinbar mit der Liebe Gottes zu allen Menschen. - Evangelische Christen erinnern am Reformationstag an Luthers Thesenanschlag in Wittenberg, der als Beginn der Reformation gilt.
(idea 31.10.2010 gs)








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