Gott schließt niemanden
vom Heil aus, der um seine Fehler weiß. Daran hat Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet
an diesem Sonntag erinnert. Mit Bezug auf das Evangelium über den reichen Zöllner
Zachäus, der nach einer Begegnung mit Jesus seine Fehler bekennt und deren Folgen
ausmerzt, sagte Benedikt vor Tausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz:
„Gott
schließt niemanden aus, weder Arme noch Reiche. Gott lässt sich nicht von unseren
menschlichen Vorurteilen beeinflussen, sondern sieht in jedem eine zu rettende Seele.
Besonders ist er angezogen von jenen, die als Verlorene gelten und sich selbst als
solche empfinden. Jesus Christus, der Mensch gewordene Gott, hat diese unendliche
Barmherzigkeit bewiesen, die nichts von der Schwere der Sünde wegnimmt, aber immer
darauf abzielt, den Sünder zu retten und ihm die Möglichkeit zu geben, von vorn anzufangen,
sich zu befreien und zu bekehren.“
Nach dem Angelusgebet erinnerte der
Papst an die erste Seligsprechung eines Märtyrers des Kommunismus in Rumänien.
„In
der Kathedrale von Oradea Mare in Rumänien hat Kardinal Peter Erdö gestern den Bischof
und Märtyrer Szilárd Bogdánffy selig gesprochen. Dieser empfing 1949 im Alter
von 38 Jahren geheim die Bischofsweihe. Später wurde er vom kommunistischen Regime
seines Landes Rumänien der Verschwörung beschuldigt und festgenommen. Nach vier Jahren
voller Leiden und Demütigungen starb er im Gefängnis. Wir danken Gott für diesen heldenhaften
Hirten der Kirche, der dem Lamm bis zuletzt folgte! Sein Zeugnis möge alle jene trösten,
die auch heute um des Evangeliums willen verfolgt werden.“
In verschiedenen
Sprachen fasste Papst Benedikt seine Einführung in das Sonntagsevangelium nochmals
zusammen. „Ein herzliches „Grüß Gott“ sage ich den Pilgern und Besuchern aus
den Ländern deutscher Sprache. Das Evangelium des heutigen Sonntags berichtet uns,
wie Christus beim Zolleinnehmer Zachäus zu Gast ist. Der liebende Blick Christi löst
die Herzenshärte des Zöllners, dieser kehrt um und teilt sein Vermögen mit den Armen.
In den Sakramenten dürfen wir uns dem liebenden Blick des Herrn aussetzen, um immer
mehr durch seine Liebe verwandelt zu werden. Gott geleite euch auf allen Wegen.” (rv
31.10.2010 gs)