2010-10-31 16:21:07

An diesem Montag: Allerheiligen


RealAudioMP3 Die Kirche feiert an diesem Montag das Fest Allerheiligen. Gemeinsam mit Allerseelen am Dienstag ist es eine Art Doppelfest, an denen besonders an die bereits Verstorbenen gedacht wird. In der westlichen Kirche wird Allerheiligen seit dem neunten Jahrhundert am 1. November gefeiert. Der am 2. November begangene Allerseelentag etablierte sich rund 200 Jahre danach; er ging vom französischen Kloster Cluny aus. Ursprünglich war der 1. November kein Tag des Totengedächtnisses, sondern ein Festtag, der an die Auferstehung und an die unbekannten Heiligen erinnert. Eigentlicher Totengedenktag ist der Allerseelentag. Gedenken ist etwas Urchristliches, die Worte Jesu „tut dies zu meinem Gedächtnis“ geben die Bedeutung des Gedenkens vor. Zum Sinn des heutigen Festes sagte uns Kardinal Walter Kasper:
„Es gehört zur christlichen Hoffnung, dass die Verstorbenen nach wie vor zu uns gehören. Wir bilden eine große Gemeinschaft der Heiligen. Wir sind von ihnen zwar leiblich getrennt, aber sie sind in einer neuen Weise bei uns und mit uns und sie sind schon am Ziel unseres Lebens angekommen, nämlich bei Gott, wohin wir noch unterwegs sind. Deshalb wollen wir uns dieser großen Gemeinschaft der Heiligen bewusst werden. Das ist ein Trost und es ist eine Hoffnung für uns“. 
In angelsächsischen Ländern – und zunehmend auch bei uns - verbreitet ist der Brauch, in der Nacht zum 1. November Halloween zu feiern. Das Wort Halloween ist eigentlich eine Verballhornung von Allerheiligen - all hallow souls oder all hallow eve - Vorabend von Allerheiligen. Im Hintergrund von Halloween steht nach Angaben von Ethnologen der keltische Neujahrstag am 1. November und das Samhain-Fest, ein Erntedankfest zum Jahresende, das die Menschen ausgelassen und fröhlich feierten. Halloween wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts in den USA zum „Fest des Grauens“.

Die katholische Kirche steht dem immer populärer werdenden Halloween-Brauch kritisch gegenüber. Der Hamburger katholische Erzbischof Werner Thissen bezeichnete es jüngst als „wenig aufbauend und hilfreich für die Menschen“. Die Popularität von Halloween zeige, dass die Kirchen in ihren Festen Allerheiligen und Allerseelen vielleicht nicht nur das Ernste sehen sollten, sondern auch die damit verbundene Freude, sagte Thissen weiter. „Aber an etwas so Sinnentleertem wie Halloween können wir uns bei unseren Ansprüchen nicht orientieren.“
(rv 01.11.2010 ord)







All the contents on this site are copyrighted ©.