Der Präsident der Vatikanbank IOR, Ettore Gotti Tedeschi, ist fest davon überzeugt,
den Geldwäsche-Verdacht gegen sein Institut ausräumen zu können. Dem italienischen
Magazin „Panorama“ sagte der Banker, es sei eine „Verkettung unglücklicher Zufälle“
gewesen, die den Verdacht von Zentralbank und römischer Staatsanwaltschaft geweckt
habe. Bei der inkriminierten Operation handle es sich „um eine Überweisung von einem
IOR-Konto auf ein anderes“ bei einem römischen Bankinstitut; das sei von Geldwäsche
weit entfernt. Er bedaure, dass „dieser Zwischenfall genau in dem Moment“ passiert,
da sich die Vatikanbank um die Aufnahme in eine Anti-Geldwäsche-Liste bemüht. Dass
ihn unmittelbar nach Bekanntwerden des „Skandals“ Anfang September der Papst empfangen
habe, sei keine spontane Rückendeckung des Vatikans für ihn gewesen; stattdessen sei
die Begegnung schon lange im voraus geplant gewesen, so Gotti Tedeschi. Er sei übrigens
ein italienischer Bürger, der die italienischen Gesetze achte, und habe sich nie um
einen Vatikanausweis auch nur bemüht.