2010-10-29 14:43:20

D: Keine Mehrheit für Embryonenselektion?


RealAudioMP3 Die katholische Kirche sieht gute Chancen, dass die Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland auch weiterhin gesetzlich verboten bleibt. Noch vor Weihnachten wollen die Regierungsparteien die PID neu regeln. Sie haben in dieser ethisch sensiblen Frage den Fraktionszwang aufgehoben. Das heißt, die Abgeordneten müssen nicht der Linie ihrer Partei folgen, sondern nur ihrem Gewissen. Es geht darum, ob Untersuchungen an künstlich befruchteten Eizellen außerhalb des Mutterleibs gesetzlich zulässig sein sollen. Die Folge wäre, dass nur gesunde Embryonen eingesetzt und die kranken aussortiert werden. Karl Jüsten, Leiter des Katholischen Büros in Berlin, das im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz in politischen Fragen tätig wird:

„Wir halten es für richtig, wenn ein Verbot des PID auch weiterhin beschlossen wird. So schlecht stehen die Chancen nicht, immerhin hat die CDU in ihrem Grundsatzprogramm das so beschlossen, und da hoffen wir auf die Prinzipientreue der Union. Wir hoffen natürlich auch, dass es eine genügend große Zahl von Abgeordneten im Deutschen Bundestag gibt, die das auch so sehen wie wir. Der Koalitionspartner der Union sieht das nur leider etwas anders, die wollen da eine weitere Liberalisierung - da wird das jetzt die Debatte zeigen, ob wir uns durchsetzen können. Mit dem aufgehobenen Fraktionszwang sehen wir noch einige Chancen für unsere Haltung.“

Ein neues Gesetz zur PID ist nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs notwendig geworden. Die Richter hatten festgestellt, dass eine Untersuchung von befruchteten Eizellen auf schwere Erbkrankheiten außerhalb des Mutterleibs nicht gegen den derzeit geltenden Embryonenschutz verstößt.
(rv/domradio 29.10.2010 gs)









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