Der frühere Generalsekretär des Weltkirchenrates, Samuel Kobia, warnt, dass die Spannungen
im Sudan zu einem Massaker wie 1994 in Ruanda führen könnten. Der aus Kenia stammende
methodistische Pastor sieht vor allem Südsudanesen, die im nördlichen Landesteil leben,
in großer Gefahr. Sollte sich der Süden des Sudan bei einem auf den 9. Januar angesetzten
Referendum für die Unabhängigkeit aussprechen, könnten Südsudanesen im Norden leicht
das Opfer von Racheakten werden, so Kobia. Schon jetzt seien sie immer mehr Einschüchterungen
und Drohungen ausgesetzt, je näher die Volksabstimmung rücke. Kobia wörtlich: „Wir
schlagen Alarm: Was hier abläuft, könnte zu einem zweiten Ruanda führen. Und die internationale
Gemeinschaft sollte hinterher nicht sagen, man habe sie nicht vorher gewarnt!“