Missionare aus Italien erklären sich solidarisch mit ihrem Landsmann Mario Bartolini:
Der Passionisten-Pater, der seit 35 Jahren im Amazonas-Urwald in Peru arbeitet, wird
des „Aufrufs zur Rebellion“ angeklagt. Ihm drohen zwölf Jahre Haft und die Ausweisung
aus Peru. Hintergrund ist ein Indio-Protest vom Mai letzten Jahres, bei dem es in
Bagua zu blutigen Zusammenstößen mit der Polizei kam. Der Protest richtete sich gegen
Pläne eines Großkonzerns, im Amazonasgebiet Biodiesel zu produzieren. Italienische
Missionare in Peru befürchten nun einen „gefährlichen Präzedenzfall“, wenn Bartolini
verurteilt werden sollte. Im Prinzip könnten aus ihrer Sicht „alle Missionare im Land,
die Indios verteidigen, gleichfalls angeklagt werden“. Hinter dem Bartolini-Prozess
stehe nach ihrem Eindruck „eine Allianz zwischen Wirtschafts- und politischen Interessen
zum Schaden der Ärmsten“.