2010-10-27 13:23:23

Papst: „Birgitta von Schweden, eine große europäische Heilige“


RealAudioMP3 Mit großen Frauengestalten des Mittelalters beschäftigt sich Papst Benedikt in diesen Wochen bei seinen Mittwochs-Audienzen: Heute war die heilige Birgitta von Schweden dran, eine Schutzpatronin Europas. Benedikt nannte sie eine „große europäische Heilige, Mutter und Ordensgründerin“.

„Birgitta wurde 1303 geboren und entstammte einer adeligen schwedischen Familie. Zwanzig Jahre verbrachte sie als glückliche Ehefrau an der Seite ihres Gatten Ulf Gudmarsson. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor, und eine Tochter, Karin, wird ebenso als Heilige verehrt. Birgitta hat ihre Familie zu einer echten „Hauskirche“ geformt, sie tat Werke der Nächstenliebe und gründete ein Hospital. Nach dem Tod ihres Gatten zog sie sich in die Nähe des Zisterzienserklosters Alvastra zurück.“

Soweit zunächst einmal die biografischen Daten. In Alvastra nun, so referierte der Papst, „entfalteten sich vollends“ die „religiösen und prophetischen Gaben“ der heiligen Birgitta.

„Sie empfing göttliche Botschaften, die von ihren Beichtvätern ins Lateinische übersetzt und herausgegeben wurden. In diesen Offenbarungen kommen verschiedene Themen zur Sprache, vor allem die Passion Christi, für die Birgitta eine besondere Verehrung hegte, und ebenso Ermahnungen an Geistliche und Gläubige zu einer christlicheren Lebensführung.“

Birgitta verließ ihre Heimat Schweden – so der Papst weiter –, um das Heilige Jahr 1350 in Rom zu verbringen und dort auch die Anerkennung der Regel der von ihr gegründeten Gemeinschaft zu erhalten: Es ist der „Orden des Heiligsten Erlösers“.

„Sie führte ein Leben des Gebets und des Apostolats, unternahm aber auch Wallfahrten zu verschiedenen Heiligtümern Italiens und schließlich ins Heilige Land. Birgitta setzte sich für die Rückkehr der Päpste aus Avignon nach Rom ein, was sie aber nicht mehr erleben konnte. Sie starb 1373 in Rom und wurde ein Jahr darauf im Kloster ihres Ordens in Vadstena begraben.“

Im italienischen Teil seiner Rede erinnerte Papst Benedikt nachdrücklich an die christlichen Wurzeln Europas – und würdigte die Rolle von Frauen in der Kirche: Auch wenn sie nicht zu Priestern geweiht werden könnten, leisteten sie doch „einen ebenso wichtigen Beitrag zum Aufbau der kirchlichen Gemeinschaft“, so Benedikt wörtlich. Den Pilgern und Besuchern aus dem deutschen Sprachraum stellte er dann nochmals das Vorbild der heiligen Birgitta vor Augen.

„Bitten wir die heilige Birgitta um ihre Fürsprache, daß auch wir heute – sei es als Familie, Ordensleute oder Priester – uns ganz vom Evangelium formen lassen und aus der Kraft des Glaubens die Gesellschaft mitgestalten.“

(rv 27.10.2010 sk)







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