2010-10-26 09:30:42

Benedikt XVI.: Eric Peterson, Außenseiter der Theologie


RealAudioMP3 Vor 120 Jahren in Hamburg geboren, auf den Tag genau vor genau 50 Jahren ebenfalls in Hamburg – nach dreißig Jahren Wirken in Rom – gestorben: der Theologe Eric Peterson. Zur Zeit findet in Rom ein Symposion zu diesem Außenseiter der Theologie statt. Wissenschaftlich hochrangig besetzt und von den Kardinälen Karl Lehmann, Walter Kasper und Raffaele Farina besucht, geht das Symposion der Frage nach, was von diesem Theologen heute bleibt, was das Heute von ihm lernen kann. Begonnen hatte Peterson als evangelischer Theologe, wurde dann aber in den 30er Jahren katholisch, verlor seinen Lehrstuhl und zog mit seiner Familie nach Rom. Dass er ein Eckstein für die Theologie war und ist, das machte Papst Benedikt XVI. in einer Audienz deutlich, zu der er die Teilnehmer dieses Kongresses empfing.

„’Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die Zukünftige suchen wir’. Dieses Zitat aus dem Hebräerbrief könnte man als Leitwort über das Leben von Eric Peterson setzen. Er fand eigentlich Zeit seines Lebens keinen rechten Platz, wo ihm Anerkennung und Sesshaftigkeit beschieden worden wäre. Er hat diese Fremdheit des Christseins erfahren. Er war der evangelischen Theologie fremd geworden, ist aber auch in der katholischen Theologie, wie sie damals war, irgendwie Fremdling geblieben. Heute wissen wir, dass er beiden zugehört, dass beide von ihm zu lernen haben... ein Geheimtipp!“

Peterson spricht von der Heiligen Schrift in der Tradition der Glaubensgemeinschaft, von in der Liturgie gelebtem Glauben, und von der Kirche, in der Gott die Menschen hier auf der Erde zusammen führt, die zu ihm auf dem Weg ins himmlische Jerusalem sind. Alles Gedanken, die auch Benedikt XVI. und dem Theologen Josef Ratzinger in ihm nicht fremd sind:

„Vielleicht ist dies der Punkt, an dem ich ein persönliches Wort einflechten soll: Ich bin auf die Figur von Eric Peterson erstmals 1951 gestoßen; damals war ich Kaplan in Bogenhausen, und ich habe ihn mit wachsender Begier gelesen und mich von ihm ergreifen lassen. Denn hier war die Theologie, nach der ich suchte. So habe ich an ihm wesentlich und tiefer gelernt, was eigentlich Theologie ist, und auch die Bewunderung dafür gehabt, dass hier nicht nur Gedachtes gesagt wird, sondern dass dieses Buch Ausdruck eines Weges, die Passion seines eigenen Lebens war.“

(rv 26.10.2010 ord)







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