Kirchliche Hilfswerke blicken mit Sorge auf die sich ausbreitende Cholera-Epidemie
auf dem Inselstaat. Besonders die nördliche Provinz Artibonite ist betroffen. Nach
Behörden-Angaben starben bislang über 200 Menschen an der Krankheit, mehr als 2.000
Personen sind infiziert und benötigen dringend Medikamente. Auch aus der Hauptstadt
Port-au-Prince wurden fünf Fälle gemeldet. „Die Krankenhäuser sind mit der Situation
vollkommen überfordert“, kommentiert die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe in
Port-au-Prince, Astrid Nissen. Das Hilfswerk kämpft zusammen mit anderen Organisationen
vor Ort gegen die Ausbreitung der Seuche. Beobachter fürchten, dass die Epidemie auch
die dortigen Flüchtlingslager und Zeltstädte erreicht. Seit dem Erdbeben vom Januar
leben dort noch immer 1,3 Millionen Menschen; Hilfsorganisationen hatten angesichts
der schlimmern hygienischen Bedingungen bereits im Vorfeld vor dem Ausbruch von Seuchen
gewarnt.