Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller hat sich von einem überholten Bild
der Mission distanziert. „Mission ist nicht Herrschaft über Menschen, sondern Dienst
an den Menschen“, sagte Müller am Sonntag in Regensburg. In der Vergangenheit sei
der Missionsauftrag Christi überlagert worden von einem kolonialistischen Fortschrittsglauben.
Dadurch hätten sich Europäer anderen Völkern gegenüber kulturell, technisch und wirtschaftlich
überlegen gefühlt. Diese eurozentrische Sicht sei nicht mehr aktuell. Die Kirche lehne
es ab, andere zu entmündigen oder von einem erhöhten Podest aus zu behandeln. Der
Bischof äußerte sich zum bundesweiten Abschluss der diesjährigen Spendenkampagne des
katholischen Hilfswerks missio. An dem Pontifikalgottesdienst zum Weltmissionssonntag
im voll besetzten Regensburger Dom nahmen auch mehrere indische Bischöfe und der Münchner
missio-Präsident Pater Eric Englert teil. In allen katholischen Gottesdiensten in
Deutschland wurde Geld für die Arbeit des Hilfswerks gesammelt.