Papst Benedikt XVI. hat Südkorea als „wichtige Figur auf der Weltbühne“ gewürdigt.
Der Heilige Stuhl schätze die „aktive Rolle“, die das Land innerhalb der internationalen
Gemeinschaft einnehme, sagte der Papst beim Antrittsbesuch des neuen koreanischen
Botschafters, Han Hong-soon, an diesem Donnerstag im Vatikan. Dabei spiele vor allem
die Tatsache eine Rolle, dass Südkorea Gastgeber des bevorstehenden G20-Gipfels Mitte
November sei, so der Papst. Südkorea fördere Frieden und Stabilität auf der koreanischen
Halbinsel. Ausdrücklich würdigte Benedikt XVI. das Wirtschaftswachstum des Landes.
Er rief bei dieser Gelegenheit aber Seoul dazu auf, die soziale Gerechtigkeit zu wahren
und das Gemeinwohl zu pflegen. Angesichts der Benachteiligung ärmerer Teile der Gesellschaft
müssten die ethischen Grundlagen von Politik und Wirtschaft erneuert werden, so der
Papst. Benedikt bezog sich weiter auf die wichtige Rolle der Kirche in Südkorea: Mit
einem ganzen Netzwerk aus Schulen und Ausbildungsprogrammen trage die Kirche auf großartige
Weise zur „moralischen und geistlichen Bildung der Jugend“ in Südkorea bei. Durch
ihren Einsatz im interreligiösen Dialog suche sie Grenzen zwischen Menschen niederzureißen
und stärke den sozialen Zusammenhalt. Zu dieser „öffentlichen Rolle“ der Kirche gehöre
auch ihr Einsatz für Lebensschutz und Familie, so der Papst weiter. Die Bedeutung,
die Südkoreas Regierung den diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl beimesse,
zeige in diesen Punkten eine gemeinsame Linie auf.