Der frühere Sekretär des Päpstlichen Migrantenrates, Erzbischof Agostino Marchetto,
kritisiert erneut den französischen Umgang mit Immigranten. Bei einer Tagung in Vicenza
forderte Marchetto am Mittwoch „Respekt für die Würde jedes Menschen, auch wenn das
Roma sind“. Er halte an früheren Äußerungen fest, „vor allem an denen, die Frankreich
betreffen“. Ausweisungen dürften „nicht kollektiv“, sondern müßten „individuell“ sein,
so der Erzbischof weiter. Marchetto war am 1. September aus Gesundheitsgründen von
seinem Vatikan-Amt zurückgetreten. Nur wenige Tage zuvor hatte er die französische
Politik gegenüber Einwanderern heftig angriffen. Auch Papst Benedikt hatte im August
mit Blick auf Frankreich einen menschenwürdigen Umgang mit Einwanderern angemahnt. (apic
21.10.2010 sk)