Im Irak sind seit Kriegsbeginn vor sieben Jahren nach Kirchenangaben 900 Christen
ums Leben gekommen, darunter zwei Erzbischöfe. Wenn es nicht eine „radikale Lösung“
gebe, werde die christliche Minderheit verschwinden. Davor warnte der Erzbischof von
Kirkuk, Louis Sako, am Mittwoch vor der Menschenrechtskommission im italienischen
Senat. Vor dem Krieg habe die christliche Gemeinschaft im Irak 900.000 Mitglieder
gezählt; inzwischen seien es weniger als 400.000. Nicht-muslimische Bürger seien im
Irak „Bürger zweiter Klasse“, sagte der Erzbischof. Die muslimische Mehrheit betrachte
Christen als Teil des Westens; deshalb würden sie verfolgt. Die christliche Minderheit
sei nicht frei. „Oft ist es nötig, zu konvertieren oder auszuwandern, sonst riskiert
man getötet zu werden“, sagte der Kirchenführer. Sako hält sich zur derzeit im Vatikan
tagenden Nahostsynode in Rom auf.